Moers Rätselraten mit Patrick Salmen

Moers · Der Autor und Kabarettist war am Samstag im Bollwerk 107 zu Gast.

 Patrick Salmen gastierte mit seinem aktuellen Programm.

Patrick Salmen gastierte mit seinem aktuellen Programm.

Foto: kdi

Der Autor und Kabarettist Patrick Salmen war am Samstagabend mit seinem aktuellen Programm "Ich habe eine Axt" zu Gast im Bollwerk 107. Den überwiegend jungen Zuhörern, die in großer Zahl zur Lesung gekommen waren, las der gebürtige Wuppertaler einige Kurzgeschichten aus seinem Buch "Genauer betrachtet sind Menschen auch nur Leute" vor. In seinen Geschichten verarbeitet Salmen absurde Erfahrungen und Erlebnisse, die er dann auf ironische Weise ausschmückt. So handelt etwa die Kurzgeschichte "Die Sprache der Wölfe" davon, dass der Erzähler während einer Zugfahrt von einer jungen Mutter gebeten wird, einen Augenblick lang auf ihr Baby aufzupassen. Als die Frau nach zwei Stunden noch immer nicht zurückgekehrt ist, macht sich der Erzähler zunächst große Sorgen, man habe ihn mit dem Kind sitzenlassen.

Doch schnell schließt er das Kind in sein Herz und beginnt sich in Gedanken bereits mit der neuen "Vaterrolle" anzufreunden. Als die Mutter, die eine Bekannte im Zug getroffen hat und daher so lange fortgeblieben ist, wiederkommt, ist der Erzähler ganz enttäuscht, das Kind wieder hergeben zu müssen.

In seinen "Patenkind-Dialogen" berichtet Patrick Salmen von einigen kreativen Spielideen, die er sich gemeinsam mit seinem Patenkind ausgedacht hat. Besonders gelungen ist dabei die sehr kurze Variante des Versteckspiels. Das Kind erklärt die Spielregeln mit den Worten: "Ich zähle bis zehn und du versteckst dich unter dem Tisch". Die Spielzeit dieses kurzweiligen Zeitvertreibs beträgt im Schnitt 36 Sekunden. Für große Heiterkeit beim Publikum im Bollwerk 107 sorgten auch die Rätselgeschichten, die Patrick Salmen in seinen Rätselbüchern "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig" und "Aufgeben ist keine Lösung: Außer bei Paketen" veröffentlicht hat.

In diesen Rätseln geht es darum, geografische Begriffe in kurze Lückentexte einzufügen, so dass diese einen Sinn ergeben. So antwortet beispielsweise ein Hund auf die Aufforderung einer Katze, er solle doch mit ihr spielen, mit den Worten: "Ich kann nicht! Ich bell grad!" und ein Österreicher äußert angesichts zerbissener Autoschläuche die Vermutung "Das war ein Nager, sag I". Die geografischen Begriffe in diesen beiden Rätseln lauten also "Belgrad" und "Nagasaki". Schön sind auch die Ideen für die Speisekarte eines Sandwich-Bistros, die da lauten: "Cheese mich tot", "Ich hasse meine eggs" und "Lachs an mir oder Lachs an dir".

(cas)
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