Rheurdt Rat scheitert an der Frage des Schulstandorts

Rheurdt · Drei Abstimmungen ohne Entscheidung: Die Zukunft der Martinusschule bleibt weiter völlig offen.

Rheurdt: Rat scheitert an der Frage des Schulstandorts
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Rheurdter Ratsmitglieder haben es gestern nicht geschafft, eine Entscheidung über den künftigen Schulstandort der Martinus-Grundschule zu fällen. Nach drei Abstimmungsrunden, von denen zwei geheim verliefen, blieb Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen nichts anderes übrig, als den Tagesordnungspunkt ergebnislos zu beenden.

Dabei hatte es aus den Reihen der Fraktionen gleich drei argumentativ sorgfältig begründete Vorschläge gegeben, wann, wie und wo die beiden jetzigen Standorte der Schulen in Rheurdt und Schaephuysen vereinigt werden sollen. Allerdings lagen die Meinungen im Einzelnen so weit auseinander, dass kein gemeinsamer Antrag formuliert werden konnte.

Die CDU plädiert für eine Fusion der beiden Standorte in der ehemaligen Hauptschule am Meistersweg. Stattfinden soll dies allerdings erst gegen Ende des Jahrzehnts, zum Schuljahr 2019/2020.

Die Fraktionen von SPD und FDP wollen eine raschere Lösung, beispielsweise zum Schuljahr 2016/17. Bei der Wahl des Standortes wäre ihnen Schaephuysen lieber.

Die Ratsmitglieder von Bündnis 90/Grüne schließlich wollen zwei Standorte beibehalten, so lange es möglich ist. Genauer gesagt: Bis eine übergeordnete Behörde sich genötigt sieht, eine der beiden Schulen dicht zu machen. Zugleich schlagen die Grünen vor, dass die Rheurdter Schüler vom jetzigen Standort am Schulweg ein paar Straßen weiter in die ehemalige Hauptschule umziehen.

Rein rechnerisch hätte die CDU gestern mit Hilfe der Bürgermeisterstimme eine Chance gehabt, ihren Antrag durchzubringen. Doch dann sorgte CDU-Ratsfrau Agnes Teilmans für eine Überraschung. Sie erklärte: "Ich möchte mich enthalten." Der Grund: Sie fühle sich durch die aktuelle Diskussion "gedrängt" und wolle diese Entscheidung nicht unter hektischen Vorzeichen fällen. Auch CDU-Ratsherr Thomas Dammertz enthielt sich schließlich. So fand der Antrag der Christdemokraten keine Mehrheit.

FDP-Fraktionschef Andreas Nielsen bat daraufhin um eine Pause für ein interfraktionelle Beratung. Doch die Gespräche hinter verschlossener Tür erbrachten offensichtlich keinen Kompromissvorschlag. Auf Antrag von SPD und FDP wurde über die beiden verbliebenen Anträge in geheimer Abstimmung votiert. In beiden Fällen gab es keine Mehrheit. Die kontroversen Diskussionen über die Zukunft der Schule werden vorerst weiter gehen.

(RP)
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