Moers Repelen: Autofahrer sollen Wochenmarkt weichen

Moers · An Markttagen soll der gesamte Platz für Händler freigegeben werden, damit die angrenzende "Begegnungsfläche" nicht weiter beschädigt wird.

Wer an Markttagen in Repelen künftig einen Parkplatz sucht, könnte es schwer haben. Der Teil des Marktplatzes, auf dem bislang an Markttagen Autos abgestellt werden konnte, soll den Händlern zur Verfügung gestellt werden. Das schlägt jedenfalls die Stadtverwaltung vor. "Zukünftig wäre dann an den Markttagen (dienstags und freitags) der komplette Marktplatz für Pkws in der Zeit von 6 bis 14 Uhr gesperrt. Parkplatz Suchende müssen auf andere umliegende Flächen ausweichen", heißt es in einer Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss.

Die an den Markt grenzende Fläche, die in den letzten Jahren von Textilhändlern benutzt wurde, ist stark beschädigt. Ein Gutachter hat die Schäden Ende 2013 festgestellt und diese darauf zurückgeführt, dass auf dem empfindlichen Pflaster an Markttagen Lastwagen fahren und eine 17-Tonnen-Kehrmaschine zum Einsatz kommt. Für solche Fahrzeuge ist dieser Teil des Platzes nicht ausgelegt. Bei der Umgestaltung des Marktplatzes 2006/2007 wurde er mit hochwertigen Platten versehen und "möbliert". Hier sollte nicht Markt gehalten werden, sonder eine optisch ansprechende sogenannte Begegnungsfläche für die Repelener entstehen. Dennoch wurde Textilhändlern erlaubt, ihre Stände aufzubauen - mit der Folge erwähnter Schäden.

Eine komplette Erneuerung der Begegnungsfläche (die dann weiter von Händlern genutzt werden könnte) würde 159 000 Euro kosten. Die Verwaltung schlägt stattdessen die insgesamt 11 000 Euro teure Lösung vor, die empfindliche Fläche einmalig zu sanieren und dann mit Pollern abzusperren, so dass sie nicht mehr befahren werden kann. Die Textilhändler sollen künftig auf den eigentlichen Marktplatz umziehen, wo für parkende Autos dann aber kein Platz mehr wäre.

Bei der CDU stößt der Vorschlag auf keine Gegenliebe. "Offensichtlich hat die Verwaltung weder mit den Marktbeschickern und anliegenden Einzelhändlern, noch mit den Marktbesuchern und Kunden gesprochen", kritisiert der Rheinkamper CDU-Vorsitzende Rolf Unterwagner. "Wer sich ein Bild vor Ort macht, kann nicht vorschlagen, gerade an den publikumsstarken Markttagen Parkplätze zu vernichten." Die CDU wolle andere Lösungsvorschläge erarbeiten. Möglicherweise könne die "Aufenthaltsfläche" weiter von Textilhändlern genutzt werden, die aber ihre Waren am Rand des Platzes ein- und ausladen. "Und es wird sich sicherlich statt des 17-Tonnen-Monstrums noch ein "Kehr-Maschinchen" im Fuhrpark finden, das auch eine ,qualitativ hochwertige' Aufenthaltsfläche für Bürger" schadlos reinigen kann", so Unterwagner.

Bei der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbands Moers kritisierte Fraktionschef Ingo Brohl, dass die Sache erst jetzt auf den Tisch komme: "Das Gutachten stammt von 2013, im Wahljahr 2014 ist erstmal nichts passiert . . ."

(pogo)
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