Rheurdt Rheurdt: Bürger dürfen öffentliches Grün pflegen

Rheurdt · Nach Absprache mit der Gemeinde können zum Beispiel Patenschaften für Baumscheiben übernommen werden.

Selbst die Ratsmitglieder kannten nicht die Regelung, nach der Rheurdter und Schaephuysener Patenschaften für Baumscheiben oder Beete vor ihren Häusern übernehmen können, obwohl sie zur öffentlichen Fläche der Gemeinde gehören. Seit Montagabend wissen sie es, als Udo Hövelmans, Fachbereichsleiter für Bauen und Wirtschaftsförderung, diese Patenschaften erläuterte. In der Sitzung des Hauptausschusses hatte Ratsherrin Agnes Teilmans zuvor Fragen zu öffentlichem Grün gestellt, die ihr von zwei Rheurdtern zugetragen worden waren.

"Blumenbeete sind individuell und sehen schön aus", erläuterte der Fachbereichsleiter. "Es ist aber ein riesiger Aufwand, sie zu pflegen." Deshalb pflanze die Gemeinde oft Cotoneaster oder säe Rasen ein. Die Hausbesitzer könnten aber die Gemeinde ansprechen, eine Patenschaft für eine kleine Fläche vor ihrer Türe zu übernehmen, zum Beispiel für eine Baumscheibe, die 1,50 Meter mal 2,00 Meter groß sein könne. Sie könnten dort zum Beispiel Blumen pflanzen. "Wir kontrollieren regelmäßig, ob die Fläche gepflegt wird", sagte Udo Hövelmans. "Wenn sie nicht mehr in Ordnung sein sollte, endet die Patenschaft. Dann wird wieder Cotoneaster gepflanzt."

Im Gewerbegebiet Schaephuysen lässt die Gemeinde sogar eine noch großzügigere Regelung bei den Rigolen zu, also den offenen Versickerungskanälen für das Regenwasser der Dächer und versiegelten Flächen. Laut Vertrag werden sie zweimal jährlich von Mitarbeitern von Haus Freudenberg gemäht. "Zwischenzeitlich sieht es natürlich nicht schön aus", berichtete der Fachbereichsleiter. "Deshalb dürfen die Anwohner nach Rücksprache selber mähen." Der Grasschnitt werde über die Gemeinde entsorgt.

Klaus Kleinenkuhnen sprach zwei grundlegende Probleme beim öffentlichen Grün an. Zum einen sei die Flächen für das öffentliche Straßenbegleitgrün in den letzten 20 Jahren immer größer geworden, weil Neubaugebiete erschlossen worden seien, erläuterte der Bürgermeister. Gleichzeitig habe sich die Mitarbeiterzahl von sieben für diesen Bereich nicht verändert. Zum anderen sei die Gemeinde nicht für Flächen an Landes- oder Bundesstraßen zuständig, die vom Pflegezustand oft schlechter seien als die der Gemeinde.

Er machte sich auch für Patenschaften stark. Im Hauptausschuss kündigte er an, zukünftig darauf aufmerksam zu machen, zum Beispiel über die Presse.

(got)
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