Rheurdt Rheurdter legt beste Meisterprüfung ab

Rheurdt · Ein anderer Beruf als Dachdecker ist für Mark Ibold nie infrage gekommen. Seine Meisterprüfung hat er mit Bravour bestanden. Am Sonntag wird er von Bildungsministerin Johanna Wanka in Düsseldorf als Jahresbestmeister geehrt.

 Mark Ibold mag die Vielseitigkeit seines Berufes.

Mark Ibold mag die Vielseitigkeit seines Berufes.

Foto: HWK Düsseldorf

Der Berufswunsch von Mark Ibold war absehbar: "Da mein Großvater, mein Vater und mein Onkel Dachdecker sind, war für mich von Kindesbeinen an klar, dass ich ebenfalls Dachdecker werden möchte", sagt der Rheurdter. "Einen anderen Berufswunsch hatte ich nie." Jetzt ist er tatsächlich frisch gebackener Dachdecker-Meister. Und was für einer: Unter rund 1000 Absolventen von Meisterschulen im Bereich der Handwerkskammer Düsseldorf hat er die beste Prüfung abgelegt. Am Sonntag wird er bei der Meisterfeier in Düsseldorf von Bildungsministerin Johanna Wanka die Urkunde als Jahresbestmeister in Empfang nehmen. Und, schon aufgeregt? "Ach, es geht so", sagt der 25-Jährige.

"Ein Schulpraktikum in der neunten Klasse, ein Berufspraktikum und meine gelegentlichen Arbeiten als Dachdecker während der Sommerferien bestärkten mich in meinem Weg", erzählt Ibold über seinen Werdegang. Nach der Realschule in Neukirchen-Vluyn trat er die Ausbildung bei Hans-W. Schumacher Bedachungen in Kamp-Lintfort an. Im familieneigenen Betrieb wollte er nicht lernen. "Ich wollte mich selbst beweisen und keinen Familienbonus erhalten."

Nach seiner Gesellenprüfung wollte Mark Ibold vor dem Besuch der Meisterschule zunächst ausreichend Berufserfahrung sammeln. Von 2011 bis 2015 war er im Unternehmen seines Vaters als Geselle tätig. "Dabei übernahm ich auch nach und nach mehr Verantwortung." Um den Familienbetrieb, Ibold Bedachungen, der 1911 gegründet und momentan in vierten Generation durch seinen Vater Karl-Heinz Ibold geführt wird, eines Tages übernehmen zu können, führte für ihn an der Meisterprüfung kein Weg vorbei.

Im Winter 2014 meldete er sich Mark Ibold an der Dachdeckermeisterschule der Handwerkskammer Düsseldorf an. Er absolvierte sie in Tagesform, da er sich voll und ganz auf die Schule konzentrieren wollte. "Allerdings ist die Tagesschule eine finanzielle Herausforderung, da ich etwa ein Jahr lang kein wirkliches Einkommen hatte. Ohne die große Unterstützung meiner Eltern und den Bezug des Meister-Bafög wäre dieser Weg nicht möglich gewesen." Sein Meisterstück war eine "drei Ziegel breite Biberschwanzkehle in der Doppeldeckung" - eine besondere Eindeckung von Stellen, an der zwei Dachflächen aufeinandertreffen.

Derzeit ist Mark Ibold erneut im Familienbetrieb tätig. "Voraussichtlich werde ich das Familienunternehmen weiterführen, sobald sich mein Vater zur Ruhe setzt." An seinem Beruf reizt ihn die Vielseitigkeit. "Man macht jeden Tag etwas anderes, da ein großes Aufgabenspektrum abgedeckt wird. Der ständige Kundenkontakt sowie das Arbeiten an der frischen Luft und im Team sind zudem sehr angenehme Seiten des Berufes."

In seiner Freizeit unternimmt Mark Ibold gerne etwas mit seiner Lebensgefährtin und seinen Freunden und beschäftigt sich mit seinen Hobbys Angeln und Kegeln. Auch Sportveranstaltungen, wie Eishockey und Fußball (Lieblingsverein: Borussia Mönchengladbach) besucht er gerne. In der Freiwilligen Feuerwehr Rheurdt ist er als Gruppenführer und Atemschutzgerätewart ehrenamtlich engagiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort