Moers Rock im Ring - ein Rheinkamper Volksfest

Moers · Das 15-köpfige ehrenamtliche Organisationsteam stellte wieder ein großartiges Stadtteilfest für die ganze Familie auf die Beine. Alle Einnahmen gehen an den Verein "Klartext für Kinder".

 Die "Coverkings" haben in Rheinkamp eine große Fan-Gemeinde.

Die "Coverkings" haben in Rheinkamp eine große Fan-Gemeinde.

Foto: Klaus Dieker

Ein ganz besonderes Stadtteilfest fand am Samstag zum neunten Mal in Rheinkamp statt: Eine einmalige Mischung aus Familienfest, Nachbarschaftsparty und Benefiz-Festival. Mit professionellem Merchandising der Firma "Flagg´s" und einem eigenen T-Shirt mit orangem Logo. Mit hochkarätigen Musikern wie den "Cover Kings" und "Go Live" und Marcus Grimm als Moderator. Mit Cocktails, die von Stefan Pastern, einem von Deutschlands besten Barkeepern, gemixt werden. Mit einer Tombola, bestehend aus 22 hochwertigen Gewinnen. Mit zig Helfern, die alle ehrenamtlich mit anpacken. Und natürlich mit allen technischen, kulinarischen und unterhaltenden Faktoren, die man benötigt, um für Klein und Groß einen gelungenen Tag zu gestalten.

Die Friseurin Justine Dedters zeichnet mit einem fünfzehnköpfigen Organisationsteam verantwortlich für das "Rock im Ring"-Festival. Ihre ganze Liebe und Energie steckt in diesem Tag. Und sie tut es nicht nur für den Spaß an der Freude, sondern für den guten Zweck: Alle Einnahmen des Tages gehen an der Verein "Klartext für Kinder", der in Moers und Umgebung bedürftige Kinder unterstützt und Wünsche erfüllt, die sonst unerfüllt blieben: Ein neuer Schulranzen, ein Fahrrad, eine gute Winterjacke. Darüber hinaus organisiert der Verein Feriencamps und betreibt einen Bus mit Essensausgabe.

Klartext-Geschäftsführer Michael Paßon und Justine Dedters eröffneten das Fest auf dem lauschigen Platz an der Kurt-Schumacher-Allee am Nachmittag: Über 75000 Euro an Spenden seien seit 2009 durch "Rock im Ring" zusammen gekommen, berichtete Paßon und bedankte sich bei Dedters und ihrem Team.

Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Kinder: Mit einer "Minidisco" wurden die Kinder vor der Bühne zum Tanzen animiert. Anschließend hatte die Zweimann-Band "Chamäleon" ihren Auftritt. Es gab eine Hüpfburg, eine Förderband-Rutsche und eine Schmink-Station.

Bei herrlichem Sonnenschein planschten die Kleinen auch in dem Brunnen in der Mitte des Platzes, während die Eltern mit einer Grillwurst oder einer Tasse Kaffee auf den Bänken Platz nahmen, der Musik lauschten und miteinander ins Gespräch kamen.

Die Anwohner des Platzes hatten vor ihren Haustüren zusätzliche Bierbänke aufgestellt. "Die Nachbarn sind einfach großartig. Ohne sie würde es gar nicht funktionieren", so Dedters. Am Glücksrad bildete sich eine lange Schlange, denn hier konnte jeder für einen Euro einen kleinen Gewinn erdrehen: Malbücher und kleine Spiele waren darunter, aber auch größere Preise wie ein Werkzeugkoffer waren gespendet worden. Ein Höhepunkt des Tages war die große Tombola zugunsten von "Klartext für Kinder". Bereits im Vorfeld waren rund 500 Lose für einen Euro pro Stück verkauft worden. Markus Grimm und Justine Dedters moderierten die spannende Ziehung zusammen mit Schirmherr Attila Cikoglu und Glücksfee Katja. Glückliche Losbesitzer nahmen ihre Preise entgegen, darunter 500 Euro von der Brunnen-Apotheke, Eintrittskarten zu Konzerten im Bollwerk 107, eine Heißballon-Fahrt von der Familie Eimers, ein I-Pad von Edeka Gerdes. "Auch wenn man nichts gewinnt, ein Kinderherz gewinnt man auf jeden Fall", tröstete Dedters die Anwesenden, deren Losnummer nicht gezogen wurde. Am Abend füllte sich der Platz noch einmal mit Besuchern von Nah und Fern, die zu rockigen Coversongs ausgelassen feierten. Wolfgang Dedters hatte die Idee zu dem Festival, das zunächst als Dankeschön-Sommerfest für die Kunden und Nachbarn des Friseursalons begann. Als er vor drei Jahren verstarb, war es für die Familie und insbesondere die jüngste Tocher Justine eine Herzenssache, das "Baby" des Vaters weiter zu betreuen. "Irgendwie halten wir meinen Vater damit am Leben", so die junge Frau. "Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft." Und auch Markus Grimm gibt zu: "Alles ist ehrenamtlich und keiner bereichert sich. Aber dennoch gehe ich nach dem Fest bereichert nach Hause."

(RP)
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