Moers Rosen für die Helfer der Kleiderkammer

Moers · Ehrenamtliche Helfer waschen und sortieren seit einem Jahr Kleiderspenden für die Einrichtung in der ehemaligen Achterathsfeldschule. Gestern wurde ihnen mit einem Frühstück und gelben Rosen für ihr Engagement gedankt.

 Gelbe Rosen und ein Frühstück: Als Dank für die ehrenamtlichen Helfer, die seit einem Jahr in der Kleiderkammer mitarbeiten und sich dort um Spenden kümmern.

Gelbe Rosen und ein Frühstück: Als Dank für die ehrenamtlichen Helfer, die seit einem Jahr in der Kleiderkammer mitarbeiten und sich dort um Spenden kümmern.

Foto: Arnulf Stoffel

Ein kühler, fensterloser Kellerraum des Pfarrheims Sankt Ludger in Kapellen: Blaue Säcke mit Kleiderspenden stapeln sich in einer Ecke. "Hier beginnt unsere Arbeit", sagt Koordinator Hans Tschauder (78) und deutet auf zwei Tische in der Mitte des Raums. Darauf liegt der Inhalt eines blauen Sacks: Zwei Stapel mit Kinderkleidung - Socken, T-Shirts, Strampler. "An jedem Tisch stehen drei Helfer und sortieren die Spenden nach Art des Kleidungsstückes, Geschlecht des Trägers, Größe und der Jahreszeit, in der das Kleidungsstück getragen werden kann. Bei Bedarf wird die Kleidung auch gereinigt."

 Die Helfer waschen und sortieren die Spenden in der Kleiderkammer, bevor sie an Flüchtlinge verteilt werden.

Die Helfer waschen und sortieren die Spenden in der Kleiderkammer, bevor sie an Flüchtlinge verteilt werden.

Foto: Archivfoto

150 Kartons sind in diesen Räumlichkeiten bereits verpackt und anschließend zur Kleiderkammer in die ehemalige Achterathsfeldschule gebracht worden. Die Arbeit des Waschens und Sortieren übernehmen zwölf Männer und Frauen aus der katholischen Kirchengemeinde in Kapellen. Gestern wurde den ehrenamtlichen Helfern mit einem kleinen Fest gedankt, bei dem der stellvertretende Bürgermeister Ibrahim Yetim das Engagement der Helfer lobte.

Hans Tschauder hat die unterstützende Arbeit für die städtische Kleiderkammer vor einem Jahr ins Leben gerufen. "Als bekennender Christ möchte ich helfen, wo ich kann. Als die ehemalige Achterathsfeldschule im vergangenen Sommer zur Notunterkunft für Flüchtlinge wurde, habe ich überlegt, wo ich mit anpacken kann", berichtet der 78-Jährige. Er ist seit seiner Jugend in der Kirche aktiv und Mitglied der Katholischen Arbeitnehmerbewegung. "Ich sprach mit anderen Gemeindemitgliedern und bald wurden wir eine Gruppe aus einem Dutzend Mitgliedern, die die städtische Kleiderkammer unterstützt."

Anfangs sortierten die Helfer zweimal in der Woche für zwei Stunden die Kleidung in den Kellerräumen des Pfarrheims. Inzwischen ist der Montag zum festen Tag für die Sortierung geworden. In Pappkartons, die von einem Supermarkt zur Verfügung gestellt wurden, werden die Kleidungsstücke in die Achterathsfeldschule transportiert. Dort befindet sich in zwei ehemaligen Klassenräumen die Kleiderkammer, die dienstags von 10 bis 14 Uhr und an anderen Tagen nach Terminvereinbarung geöffnet hat. "Für die Mitarbeiter der Kleiderkammer ist Ihre Arbeit eine großartige Unterstützung", betonte Gudrun Tersteegen vom Verein "Mein Kapellen" bei dem festlichen Anlass. Die beiden Kirchengemeinden in Kapellen seien durch das Projekt noch enger zusammengewachsen. Auch Ibrahim Yetim lobte die Arbeit: "Die Flüchtlingsarbeit in der Stadt Moers wird durch dieses ehrenamtliche Engagement unterstützt. Die Gruppe macht das hervorragend." Doch nicht nur das Vorsortieren und Reinigen der Kleidung hat die ehrenamtliche Gruppe organisiert. Helfer Clemens Hillebrand (78) hat auch dafür gesorgt, dass in der Kleiderkammer genügend Regale zur Lagerung bereitstehen. "Ich bin mit zwei Flüchtlingen zu einem günstigen Möbelgeschäft gefahren. Anschließend haben wir die Regale gemeinsam zusammengebaut." Eine andere ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Schwafheim habe einen Ladenbauer engagiert und so dafür gesorgt, dass Kleiderstangen eingebaut wurden.

"Sehen, Urteilen, Handeln". So lautet nicht nur der Leitspruch der ehrenamtlichen Helfer aus Kapellen - diesen Gedanken haben sie auch verinnerlicht. "Wenn Hilfe gebraucht wird, bin ich da", sagt Martina Müsch (46), die neben der ehrenamtlichen Arbeit Gottesdienste plant. Und Koordinator Hans Tschauder findet: "Helfen ist eine Selbstverständlichkeit."

(RP)
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