Moers Schaephuysen darf wieder auf Entwicklungspotenzial hoffen

Moers · Die neue Landesregierung stellt in Aussicht, dass die Bestimmungen für kleine Orte im Landesentwicklungsplan entschärft werden.

 Blick auf Schaephuysen von Osten her.

Blick auf Schaephuysen von Osten her.

Foto: Christoph Reichwein

Die Aufbruchstimmung, die seit geraumer Zeit in Schaephuysen herrscht, könnte bald noch weiteren Schub bekommen. Die neue NRW-Landesregierung erwägt, den Spielraum für kleinere Ortschaften im Landesentwicklungsraum wieder zu erweitern. Das heißt konkret, dass "auch in Orten mit weniger als 2000 Einwohnern bedarfsgerecht neue Wohngebiet und Wirtschaftsflächen ausgewiesen" werden könnten, erläutert Hans-Hugo Papen. Der CDU-Politiker aus Rheurdt steht an der Spitze seiner Fraktion im Regionalrat. Die Christdemokraten in diesem Gremium vertreten die Auffassung: "Das Ziel der Stärkung von Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den Dörfern im Regierungsbezirk müssen wir stets vor Augen haben." Davon profitierten schließlich alle Beteiligten, die Bürger wie auch das örtliche Handwerk und das Baugewerbe.

Klaus Kleinenkuhnen, Bürgermeister der Gemeinde Rheurdt, freut sich ebenfalls über die Signale aus der Landeshauptstadt. "Noch ist ja nur von einem Vorhaben die Rede", sagt er. Doch wenn die Pläne umgesetzt werden, dann würde nichts mehr dagegen sprechen, dass neue Wohngebiet für junge Familien in Schaephuysen entstehen könnten.

Als vor rund vier Jahren unter der rot-grünen Landesregierung der Landesentwicklungsplan derart geändert wurde, dass für viele kleine Orte jede Entwicklung quasi abgeschnürt wurde, hatte dies auch im Rheurdter Rat für Verstimmung gesorgt. Mit einer Mehrheit von CDU, SPD und FDP war eine Resolution gegen den Landesentwicklungsplan verabschiedet worden, die von der CDU-Fraktion formuliert worden war. Darin wurde die Befürchtung ausgesprochen, "dass ganze Dörfer auf Dauer ihre Attraktivität verlieren, veraltern und der soziale Zusammenhang zerstört wird."

Dieses von der Politik befürchtete Szenario könnte nun also abgewendet werden. Allerdings versichert Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen, dass diese neue Lage der Dinge künftig nicht zu einer wilden Zersiedlung an den Rändern der Ortschaft führen soll. "Wir haben neue Bereiche immer verantwortungsvoll ausgewiesen, nie über eine bestimmte Anzahl von Grundstücken hinaus, und auch so, dass ein Anschluss an bestehende Infrastruktur wie etwa die Kanalisation möglich war", erläutert der Verwaltungschef.

(s-g)
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