Rheurdt Schaephuysener Mittelalterfest in lauschiger Atmosphäre

Rheurdt · Das erste Höhenzugspektakel ist gut angekommen. Weitere Veranstaltungen zur Belebung des Orts sind geplant.

 Ein Aussteller zeigt, wie Kerzen aus Bienenwachs gedreht werden. Die Stände waren auf der idyllischen Lichtung am Michaelturm aufgebaut.

Ein Aussteller zeigt, wie Kerzen aus Bienenwachs gedreht werden. Die Stände waren auf der idyllischen Lichtung am Michaelturm aufgebaut.

Foto: KLaus Dieker

"Dort, wo am Fuß des Berges tief geborgen Schaephuysen wie das stille Veilchen blüht. Dort möcht ich sein, dort möcht ich sein! O liebe Heimat mein!", so dichtete Theodor Kulder vor rund hundert Jahren über sein Dorf. In Anlehnung an das Heimatlied trug die Märchenerzählerin "Fjaldar, der rote Hahn" eine eigene Geschichte vor, in der ein kleiner Stein nach einer langen Reise seinen Platz in dem schönen Tal findet, wo dann eine Kirche gebaut wird und ein Dorf entsteht. Ähnlich muss es Stefanie Methner ergangen sein. Nach vielen Jahren in Süddeutschland kam sie zurück in ihren Heimatort Schaephuysen. Heute engagiert sie sich im Verein für Gartenkultur und Heimatpflege. Sie hatte zusammen mit ihrem Mann Grisha die Idee, ein "Höhenzugspektakel" unter dem Motto "Mittelalter" zu veranstalten. Die beiden sind Mittelalterfans, besitzen stilechte Kleidung und nehmen mit ihrem Stand, an dem sie selbstgeschnitzte Rauchpfeifen verkaufen, an Märkten teil.

Der lauschige Platz unterhalb des Michaelturms mit seinen zwei Grillhütten, der Feuerstelle und der Lichtung schien für das erste Höhenzugspektakel geradezu ideal. Statt Wertmarken konnte man am Samstag "Scaepjes" umtauschen und damit Getränke und Speisen erwerben. "Scaep", die erste Silbe im Ortsnamen, ist ein Wort keltischen Ursprungs und bedeutet "Hügel" oder "Anhöhe". Gegen eine Spende konnten Kinder bei Stefanie Methner einen Lederbeutel anfertigen. Beim Stand "Honig und mehr" konnten Bienenwachskerzen gedreht werden. Auch Seilchenspringen oder Tauziehen wurde für Kinder angeboten. Die passende Musik lieferte die Band "Die drei Raben" aus Vluyn mit keltischen Gitarrenklängen und Gesängen. Ebenfalls aus dem Nachbarort war Karin Scheidt mit wunderschönen Filzwaren angereist. Sie stellte ihre Filzkurse vor und bot auch vor Ort das Filzen eines Armbändchens an. Ein besonderes Highlight war die Fahrt mit der Pferdekutsche aus dem Dorf auf den Hügel. Wer Glück hatte, wurde am Nachmittag sogar mit Live-Musik der "Raben" zu Kaffee und Kuchen abgeholt.

"Klein, aber fein" war die Premiere auf dem schönen Platz, der auch privat für Veranstaltungen gemietet werden kann. Die Methners und Mario Gürtner, Vorsitzender des Heimat- und Gartenbauvereins, können sich noch andere Veranstaltungen vorstellen, um den Ort weiter zu beleben: "Weihnachtsmarkt, Piratenfest oder ein großes Mittelalterfest mit dem Team vom Michaelturm - vieles ist hier denkbar!"

(rauh)
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