Moers-Scherpenberg Scherpenberger feiern ihr Wappenfest

Moers-Scherpenberg · Zwei Tage lang haben die Bürger im Moerser Osten des Widerstands gegen die Eingemeindung nach Duisburg gedacht.

 Hundevorführung auf dem Scherpenberger Wappenfest.

Hundevorführung auf dem Scherpenberger Wappenfest.

Foto: Klaus Dieker

Die Kaiserwiese, am Ortseingang von Scherpenberg, war wieder Treffpunkt für das dritte Wappenfest. "Wir wollen zeigen, was unser Stadtteil und die Menschen drauf haben", sagt Claus Peter Küster. Der 52-Jährige ist Sprecher der "Scherpenberg Aktiven", die das Bürgerfest aufwändig organisierten.

Die Botschaft der Initiatoren ist klar: Das ist auch der 90-seitigen Festschrift zu entnehmen. Küster: "Gegen Inseldasein und für mehr Gemeinschaft. Wir wollen Kirche und Geld im Ort lassen." Das Moerser Quartier Scherpenberg zeigt Flagge, ruft kämpferische Zeiten wach und appelliert erneut an das "Wir-Gefühl" von 1974. Als damals bekannt wurde, dass Scherpenberg im Zuge der kommunalen Neuordnung nach Duisburg eingemeindet werden sollte, wuchs erst Widerstand, dann der Zusammenhalt. Die Scherpenberger wehrten sich erfolgreich und erwiesen sich als starke Gemeinschaft.

"Wir wären beinahe Duisburger geworden", erinnert sich Rita Stoyke, die im Freundeskreis das Wappenfest besuchte. Über eine vierte Ausgabe des Wappenfestes wollen die Aktivisten nachdenken, wenn die Beteiligten ihre Bilanz gezogen haben. "Wir kommen wieder. Das Wappenfest ist für uns ein Symbol, das für einen starken Stadtteil steht. Nur gemeinsam sind wir stark", meint Küster. Die guten Kontakte zu Sponsoren, wie Enni, Sparkasse am Niederrhein, die Niag und Moers Marketing waren bei der Vorbereitung hilfreich. Ein Mix aus Volksfest, Ausstellung, Kinderbelustigung und Musik im Festzelt bestimmte das Programm. Nur das Kaiserwetter auf der Kaiserwiese fehlte.

"Im Vorfeld haben wir Klinken geputzt haben und verschiedene Vereine, Gewerbetreibende, Schulen und Kindergärten angesprochen. Wir konnten daraus ein umfangreiches Programm zusammenstellen. Unterhaltung und Austausch stehen im Vordergrund", sagt Küster. Beiträge leisteten unter anderem der Grafschafter Rad- und Motorsportverein. Die Vierbeiner, Seenotrettungshund Emil und Therapiehund Fritz am DRK-Stand, waren bei den Kindern die heimlichen Stars, wie Hundeführer und Rettungssanitäter Michael Pösken feststellte. Space-Art Künstler Ralf Schoofs stellte seine Arbeiten im Festzelt aus, das Spielmobil der Stadt machte Station. Gefeilscht wurde auf dem Kindertrödelmarkt. Für Musik sorgten am Samstag die Coverkings und sonntags die Ruhrpottsteirer. Gestern gab es im Festzelt Kaffee und Kuchen.

Erfahrungen aus den beiden vorangegangenen Wappenfesten wurden genutzt, um ein Bürgerfest im professionellen Rahmen auf die Beinen zu stellen. Profession traf Ehrenamt, die Gemeinschaft vor Ort funktioniert. "Unsere Idee greift immer mehr", meint Küster, der sich mit Mitstreitern für seinen Stadtteil engagiert, um die Menschen in einem starken Stadtteil mit gut aufgestelltem Handwerkerstand und aktiven Geschäftsleuten zusammenrücken zu lassen. "Auf die starke Vernetzung kommt es heute an", betont Küster.

(sabi)
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