Moers Schlosspark-Grundstücke für Höchstbieter

Moers · Ein Filetstück verscherbelt man nicht zum Sonderpreis. So wird das neue Baugebiet auf dem alten Sportgelände des GSV-MTV (Grafschafter Kampfbahn) am Schlosspark ein hübsches Sümmchen in die Stadtkasse spülen. Preise von 450 Euro je Quadratmeter sind geplant, hieß es im Ausschuss für Bauen, Wirtschaft und Liegenschaften. Der Bodenrichtwert im benachbarten Wohngebiet Dr.-Hermann-Boschheidgen-/Zahnstraße liegt bei (schon vergleichsweise stattlichen) 350 Euro.

Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass der Bebauungsplan in der ersten Hälfte 2016 steht. Ein Vermarktungskonzept will sie noch im zweiten Halbjahr 2015 vorlegen. Geplant ist, von den üblichen Vergaberichtlinien abzuweichen. Gibt es mehrere Interessenten für ein Grundstück, so bringt die Stadt sonst soziale Aspekte in Anschlag: wie viele Kinder hat ein Bewerber, wie ist seine aktuelle Wohnsituation, wie lange bemüht er sich um ein Grundstück, etc. Bei der Vermarktung des GSV-MTV-Geländes soll es dagegen zu einem Bieterverfahren - einer Art Versteigerung - kommen: Derjenige Bewerber kommt zum Zug, der am meisten zahlt. Ähnlich war die Enni vor zwei Jahren bei der Vermarktung von Grundstücken Am Fusrath in der Nähe des Vinner Wasserturms verfahren.

"Wir müssen wirtschaftlich denken", erklärt Klaus Janczyk, Pressesprecher der Stadt, die Vorgehensweise. Es sei gut möglich, dass bei der Vergabe auch gestalterische Aspekte eine Rolle spielen, also die Art und Weise, wie ein Haus aussehen soll - ein Zugeständnis an die hochklassige Nachbarschaft. Das eingenommene Geld diene der Gegenfinanzierung des Neubaus der Großsportanlage am Solimare. Dort hat die Stadt 4,75 Millionen Euro investiert, davon 1,65 Millionen aus Mitteln des Konjunkturpakets II. Man kann allerdings ausrechnen, dass nach dem Verkauf der Grundstücke am Schlosspark (das Gebiet ist 18 000 Quadratmeter groß) ein paar Euro übrig bleiben müssten, die die klamme Stadt gut gebrauchen kann.

(pogo)
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