Moers Schüler lernen bei Dreharbeiten Englisch

Moers · Geschwister-Scholl-Gesamtschule macht mit beim "Language Education Through Arts Programming".

 Jesse Mickle erklärt den Schülern die Arbeit mit der Kamera.

Jesse Mickle erklärt den Schülern die Arbeit mit der Kamera.

Foto: Klaus Dieker

Moers (rauh) Die 24 Schüler des bilingualen Kurses im 8. Jahrgang der Geschwister-Scholl-Gesamtschule kommen in dieser Woche in den Genuss eines ganz besonderen Projekts: Sie drehen einen Kurzfilm unter Anleitung professioneller Künstler und Filmschaffender.

Das alleine wäre schon eine Herausforderung: Muss doch in nur fünf Tagen eine Handlung entwickelt, Dialoge und Regieanweisungen geschrieben werden, Rollen verteilt und Text eingeübt, Kostüme und Requisiten besorgt oder hergestellt werden und der Umgang mit Kamera und Licht gelernt werden. Das alles aber geschieht in englischer Sprache. "Language Education Through Arts Programming", kurz LEAP, heißt die Bildungsinitiative englischsprachiger Künstler, die Spracherwerb durch kreative Arbeit vermitteln wollen. Einer der Gründer der Firma "InterACT Englisch", die in Berlin ansässig ist und in ganz Deutschland künstlerische Projekte mit internationalen Künstlern anbietet, ist der Neuseeländer Mark Hansen: "In unserem Namen "Leap" (Sprung) steckt vieles von dem, was uns wichtig ist zu vermitteln: Es ist die Chance, in etwas hineinzuspringen, etwas Neues auszuprobieren und dabei eigene Fähigkeiten auszuloten und über sich hinauszuwachsen."

Teamarbeit spiele dabei eine ganz entscheidende Rolle. An den ersten beiden Tagen haben die Schüler die Idee für den Film erarbeitet. Hansen und seine beiden Kollegen erklärten, worauf es bei einem Kurzfilm ankommt. Auch Theaterübungen, die Ausdruck und Zusammenspiel trainieren, gehören zum Programm. Beim gemeinsamen Brainstorming entstand die grobe Handlung: Die Geschichte spielt hinter den Kulissen einer Theateraufführung. Zwei Mädchen geraten in Streit über eine Rolle und finden am Ende wieder zueinander. "Cut and Paste - Was uns verbindet und was uns trennt" war als Thema vorgegeben. Ebenso, dass es zu einem überraschenden Finale kommen soll. Sich mit 24 Leuten auf eine Geschichte zu einigen, stellte die erste Hürde dar. Die zweite Herausforderung war, genügend Rollen unterzubringen, so dass möglichst jeder mitspielen kann. Doch mit dem "Stück im Stück" und den vielen Menschen, die dafür sorgen, dass ein Theaterstück gelingt, schien diese Aufgabe gut gelöst.

Leonie spielt beispielsweise eine Visagistin und Julia eine Königin im Theaterstück. Beide sind begeistert und konzentriert bei der Arbeit, um ihren Text auf Englisch selbst zu schreiben und für den eigentlichen Dreh am Freitag zu lernen. Eine andere Gruppe lernt derweil bei Trainer Jesse etwas über die verschiedenen Kameraperspektiven. "Besonders cool finde ich, dass der Film später im Kino gezeigt wird", sagt Julia. Denn geplant ist ein Kurzfilmfestival in einem Kino im Ruhrgebiet, bei dem alle Ergebnisse der teilnehmenden Schulen präsentiert werden.

(RP)
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