Moers Schüler schnuppern in Pflegeberufe

Moers · Zwölf Anne-Frank-Gesamtschüler absolvieren Praxistag im Willy-Brandt-Haus.

 Pfleger Rainer Jenk (r.) verzurrt Cuwan Lale in der Hebevorrichtung. Pflegedienstleiter Andreas Bilasiewicz (l.) erklärt den Schülerinnen den Vorgang.

Pfleger Rainer Jenk (r.) verzurrt Cuwan Lale in der Hebevorrichtung. Pflegedienstleiter Andreas Bilasiewicz (l.) erklärt den Schülerinnen den Vorgang.

Foto: KDi

Der Achtklässler Cuwan Lale liegt ausgestreckt auf einer Matratze und wird von Pflegefachkraft Rainer Jenk mit einigen Gurten festgezurrt. Seine elf Klassenkameradinnen schauen interessiert zu und kichern, als der Schüler mithilfe des Lifters langsam angehoben wird. Eine hakt nach: "Könnte man ihn jetzt genauso durch das ganze Haus fahren?"

Die Demonstration der technischen Hilfen war im Awo-Seniorenzentrum Willy-Brandt-Haus gestern nur ein Programmpunkt für die zwölfköpfige Schülergruppe der Anne-Frank-Gesamtschule. Denn im Rahmen des Projektes "Kein Abschluss ohne Anschluss" bekamen die Achtklässler von 9 bis 14 Uhr einen intensiven Einblick in die tägliche Praxis der Pflegeberufe.

"Das Projekt und die Größe der Gruppe geben uns die Möglichkeit, uns bewusst Zeit für die Schüler zu nehmen und ihnen eine spätere Beschäftigung in den Pflegeberufen nahe zu legen", betont Einrichtungsleiter Uwe Katzor.

Daher standen für die Achtklässler nicht nur praktische Übungen und Aktionen auf dem Programm, sondern auch ein Rundgang durch die einzelnen Zimmer der Bewohner. Darüber hinaus berichteten einige der aktuell 20 Auszubildenden im Willy-Brandt-Haus ausführlich von ihren eigenen bisherigen Erfahrungen.

Dies zeigte anscheinend Wirkung. Rund die Hälfte der Gruppe gab an, sich durchaus vorstellen zu können, die spätere Ausbildung in einem Pflegeberuf zu absolvieren. Das freut auch Pflegedienstleiter Andreas Bilasiewicz: "Solche Tage wie heute sind immens wichtig, um an die Schüler heranzukommen und ihnen Informationen zu allen unterschiedlichen Facetten unseres Berufs mit an die Hand geben." Schließlich könne die Branche zur Vorbeugung des Pflegenotstandes in Zukunft jede tatkräftige Hand gebrauchen.

(p-m)
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