Moers Schüler zeigen Rassismus die Rote Karte

Moers · Hermann-Runge-Gesamtschule ist jetzt Mitglied des Netzwerks "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage".

 Von links: Rasim Togulga, Schulleiterin Birgit Nöthhorn, die Schülerinnen Xena Dahmen, Katharina Pinske und Sina Bajde sowie Siegmund Ehrmann halten das Banner mit dem Namen des Netzwerks.

Von links: Rasim Togulga, Schulleiterin Birgit Nöthhorn, die Schülerinnen Xena Dahmen, Katharina Pinske und Sina Bajde sowie Siegmund Ehrmann halten das Banner mit dem Namen des Netzwerks.

Foto: Klaus Dieker

Mit großer Mehrheit erklärten sich die Schüler der Hermann-Runge-Gesamtschule in Moers mit der Initiative ihrer beiden SV-Vertreterinnen Xena Damen und Katharina Pinske (beide 10. Klasse) zu Beginn des laufenden Schuljahres in einer Unterschriftenaktion einverstanden, dem internationalen Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" beizutreten. Die Initiative richtet sich grundsätzlich zum einen gegen jede Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt. Zum anderen möchte das Projekt Kinder und Jugendliche ermutigen, sich an ihrer Schule zu engagieren und somit den Schulalltag entsprechend dieser Leitidee mitzugestalten.

Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde wurde das Projekt gestern aus der Taufe gehoben. Die designierte Schulleiterin Birgit Nöthhorn bekräftigte: "Besonders stolz bin ich darauf, dass diese Initiative durch das Engagement von euch Schülern zustande gekommen ist. Ihr habt euch aufgemacht, eure Stimme zu erheben und Verantwortung Benachteiligten gegenüber zu übernehmen." Vonseiten der Schule sagte sie die volle Unterstützung zu, bei zukünftigen Projekten die eingegangene Selbstverpflichtung mit Leben zu füllen.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann, der den Schülern künftig als Pate für ihre Initiative zur Seite steht, betonte, er werde die Patenschaft eher als Partnerschaft sehen. "Mit eurer Selbstverpflichtung stellt ihr einen hohen Anspruch an euch selbst, bekennt ihr euch zu Respekt und Toleranz. Das ist ein Lernprozess, der nicht mit der Schule endet, sondern ein Leben lang andauert", sagte er. Es sei nicht immer einfach zu wiedersprechen und für die einzustehen, die unterdrückt würden. Diese Haltung setze ein großes Interesse an Menschen voraus, die anders seien, so Ehrmann weiter. "Man muss Menschen aus anderen Kulturen kennenlernen wollen. Wir müssen versuchen, uns in den anderen hineinzuversetzen und die Dinge mit seinen Augen zu sehen. Solidarisch sein kann man nur mit aufrichtigem Interesse", betonte der SPD-Politiker. Rasim Togulga, Vertreter der Koordinationsgruppe Regionale Bildungsaufgaben im Kreis Wesel, nahm die Hermann-Runge-Gesamtschule offiziell in die Gemeinschaft der Schulen ohne Rassismus auf und überreichte symbolisch ein Transparent mit dem Logo des Netzwerkes. "Dieser Titel ist kein Pokal, den man sich ins Regal stellt", sagte er. "Alle Beteiligten gehen hier eine Selbstverpflichtung für die Zukunft ein, sich um diejenigen zu kümmern, die anders sind. Ein hochaktuelles Thema gerade jetzt in unserem Land, das zu den reichsten und mächtigsten der Welt gehört." Es gehöre sehr viel Selbstbewusstsein dazu, konkret einzuschreiten, wenn sich jemand nicht an die Regeln halte, gab Togulga zu Bedenken. "Daher bin ich besonders stolz auf euch, dass ihr euch entschlossen habt, dem Netzwerk beizutreten", lobte er die engagierten Schüler.

SV-Vertrauenslehrerin Sina Bayde: "Mit ihrem Engagement wollen die Schüler ihre Mitschüler nicht nur aufklären, sondern wachrütteln. Die Selbstverpflichtung muss immer wieder neu gefüllt werden und gibt so Anstoß für verschiedenste Projektideen in unterschiedlichen Fächern." Langfristig seien Aktionstage und Projekte für die kommenden Schuljahre in der Planung.

(gh)
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