Moers Schultüten lassen Kinderaugen leuchten

Moers · Für viele Kinder hat gestern der "Ernst des Lebens" begonnen. Um ihnen den ersten Schultag zu versüßen, bekommen die i-Dötzchen von ihren Eltern Schultüten. Einige sind gebastelt, andere gekauft. Prall gefüllt sind sie jedoch alle.

 Lina Schoepp präsentiert stolz ihre pinke Schultüte.

Lina Schoepp präsentiert stolz ihre pinke Schultüte.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Auf dem Hof der Gebrüder-Grimm-Grundschule herrschte gestern Vormittag Hochbetrieb. Die neuen Erstklässler wurden eingeschult, Eltern und Verwandte stärkten ihnen dabei den Rücken. Schulleiterin Karin Wendt: "55 neue Schüler dürfen wir heute hier begrüßen".

 Laura Lampke freut sich über allerlei Malutensilien.

Laura Lampke freut sich über allerlei Malutensilien.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Während die i-Dötzchen ihre neuen Klassenkameraden kennenlernen und dann gespannt ihrer ersten Unterrichtsstunde lauschen, warten die Eltern auf dem Schulhof, trinken Kaffee und unterhalten sich. Nicht zu übersehen: Jeweils ein Elternteil trägt eine Schultüte im Arm.

 Eine CD und ein Buch fand Simon Wewer unter anderem in seiner Schultüte.

Eine CD und ein Buch fand Simon Wewer unter anderem in seiner Schultüte.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Tüten sind ganz unterschiedlich. Es gibt große, es gibt kleine. Es gibt mit viel Mühe gebastelte, es gibt gekaufte mit Motiven der Fußballnationalmannschaft oder Winnie Pooh.

 David Berns bekam eine selbst gebastelte Fußball-Tüte

David Berns bekam eine selbst gebastelte Fußball-Tüte

Foto: kdi

Gabriele Berns, deren Sohn David eingeschult wird, hält eine große, reichlich verzierte Fußball-Tüte im Arm. Sie sagt: "Natürlich habe ich David eine Schultüte gebastelt. Gekaufte find ich langweilig."

Doch wichtiger als das Aussehen ist für die Kinder ohnehin der Inhalt der Schultüte. Eine Umfrage der Internetplattform "deals.com" unter 518 Eltern, deren Kind in diesem Jahr eingeschult wird, hat ergeben, dass immer mehr Dinge in die "Zuckertüten" kommen, die man dort nicht erwarten würde. Knapp zehn Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Kinder ein Smartphone, einen i-Pod oder ein Videospiel erwarte. Jedoch besagt die Umfrage auch, dass "normale" Beigaben wie Süßigkeiten oder Schulsachen weiterhin in den meisten Schultüten zu finden sind.

Auch an der Grimmschule sind in jeder Schultüte Naschereien und nützliche Dinge zu finden. Doch die Eltern haben sich noch einiges mehr einfallen lassen, um ihren Kindern die größtmögliche Freude zu machen.

Gabriele Berns berichtet: "Mein Sohn David ist total fußballverrückt. Er bekommt ein Trikot und Schienbeinschoner - aber natürlich auch ein paar Schulsachen." Bei Mia Scholten beschränkt sich die Füllung der Tüte ebenfalls bei weitem nicht auf Süßigkeiten: "Unsere Tochter bekommt noch ein Kuscheltier, Knete, eine Kette, Wachsmalstifte und eine CD", sagen ihre Eltern. Und auch wenn keine Smartphones zu finden sind, so ist die Auswahl an Geschenken vielfältig. Von Spielen über Musicalkarten bis hin zu Schnitzmessern wird alles verschenkt.

Nachdem die Erstklässler die erste Unterrichtsstunde ihres Lebens hinter sich gebracht haben, dürfen sie wieder zu ihren Eltern. Fasziniert erzählen sie ihnen von dem, was sie in den 45 Minuten zuvor erlebt haben. Immer wieder wandert ihr Blick jedoch in Richtung Schultüte - denn die wird in fast allen Familien erst zu Hause geöffnet.

Bei zwei Kinder darf die Rheinische Post aber schon einen Blick riskieren - die Erstklässler zeigen stolz, was ihre Eltern für sie eingepackt haben. Aus der Schultüte von Simon Wewer wandern mehr und mehr Süßigkeiten auf den kleinen Tisch. Außerdem kommen ein Buch und eine CD zum Vorschein. Paula Lampke bekommt vom Malkasten bis hin zu Stiften alles, was sich ein Kind zum Malen wünschen kann.

Doch zugreifen dürfen die beiden noch nicht: Schnell packen sie mit Hilfe ihrer Eltern alles zurück in die Schultüte. Daheim, im Kreis der Familie, darf sie dann endlich ausführlich inspiziert werden.

(RP)
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