Rheurdt Sensoren melden Parksünder ans Handy

Rheurdt · Um Wege für die Feuerwehr frei zu halten, nutzt die Gemeinde Rheurdt ein neues System der Parkraumüberwachung.

 Tobias Willems mit seinem Smartphone vor einem der schwarzen Sensoren, die im Pflaster des Marktplatzes eingelassen sind. Wenn die Wege für die Feuerwehr zugeparkt sind, kann der Gemeindemitarbeiter dies per App feststellen.

Tobias Willems mit seinem Smartphone vor einem der schwarzen Sensoren, die im Pflaster des Marktplatzes eingelassen sind. Wenn die Wege für die Feuerwehr zugeparkt sind, kann der Gemeindemitarbeiter dies per App feststellen.

Foto: Siwe

Wenn die Feuerwehr alarmiert wird, soll sie so rasch wie möglich ausrücken. Das geht aber nur, wenn sie es ohne Hindernisse von der Wache in den Straßenverkehr schafft. Eben dieses Problem beschäftigt die Verwaltung in Rheurdt. Dort hat der Löschzug sein Gerätehaus am Markt und ist darauf angewiesen, dass diese Fläche nicht zugeparkt wird. Denn dann könnte es im Ernstfall für die Einsatzfahrzeuge eng werden.

"Bislang ist mir zwar kein Fall bekannt, bei dem die Feuerwehr nicht zum Einsatzort gekommen ist, aber vor allem bei größeren Veranstaltungen im Ort wird auf dem Marktplatz wild geparkt", sagt Ralf Spengel vom Rheurdter Ordnungsamt. Das heißt, manche Autobesitzer stellen ihr Vehikel auch außerhalb der markierten Parkplätze ab. Das bringt zwei Probleme mit sich: zum einen die Gefahr, dass dem Löschzug die Wege versperrt werden, zum anderen, dass die Feuerwehrleute wertvolle Zeit verlieren, wenn sie selber nach einem Parkplatz suchen müssen. Daher wurden auf der Rasenfläche des Markts Einsatzparkplätze geschaffen. "Leider wird immer häufiger festgestellt, dass diese Parkplätze von nicht berechtigten Fahrzeugführern genutzt und somit für die Feuerwehr blockiert werden", appelliert die Gemeindeverwaltung nun in einer Mitteilung an die Bürger. "Die Parkregelung auf dem Marktplatz soll die schnellstmögliche Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gewährleisten und dient daher unser aller Sicherheit."

Da die Ordnungsbehörde nicht ständig auf dem Markt präsent sein kann, nutzt die Gemeinde nun ein System, bei dem im Boden eingelassene Sensoren melden, ob jemand auf dem Markt dort parkt, wo er nicht soll. Tobias Willems kann diese Daten per Handy abrufen. "Das ist eine Art App", sagt der Mitarbeiter der Gemeinde. "Wenn ich sie öffne, kann ich sehen, auf welchen Bereichen geparkt wird." Diese Programm könne man auch am PC öffnen. Willems prüft die App vor allem, wenn im Ort bei Festen oder ähnlichen Anlässen viel los ist. "Es soll aber demnächst auch Versionen geben, die ein Signal abgeben, wenn jemand falsch parkt."

Die Gemeinde hat bereits angekündigt, dass stärker auf dem Markt kontrolliert werden soll. Wer beim nicht korrekten Parken ertappt wird, zahlt ein Verwarnungsgeld von zehn Euro. "Einer der Sensoren ist vor der Ladestation für E-Autos angebracht", erklärt Tobias Willems. Wer sich dort unberechtigterweise mit seinem Gefährt hinstellt, der zahlt etwas mehr - ein Verwarnungsgeld von 15 Euro.

Ganz automatisch läuft allerdings nicht alles bei dem Vorgang. "Der Mitarbeiter muss, wenn er die Ordnungswidrigkeit bemerkt hat, noch selbst zum Marktplatz gehen und ein Foto machen", beschreibt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen das Prozedere. Das werde dann an das Kommunale Rechenzentrum geschickt, von dort aus nimmt dann das Schreiben an den Falschparker seinen Lauf.

Zur Verfügung gestellt wurde diese Art der Parkraumüberwachung durch die Firma Schweers aus Meerbusch, die auf diese Weise ihr Gerät in der Praxis erprobt. Andere Kommunen, die Interesse haben, können gern bei der Gemeinde Rheurdt Informationen einholen, so der Bürgermeister.

(s-g)
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