Moers Sie bringen die Rockmusik ins Theater

Moers · Die Musiker Stefan Lammert und Peter Engelhardt kennen sich seit 30 Jahren, spielten in jungen Jahren auf dem Mamf. Für die Auftaktinszenierung am Moerser Schlosstheater kehren sie jetzt an den Ort ihrer Jugend zurück.

 Drummer Stefan Lammert und Peter Engelhardt sind in Moers musikalisch groß geworden. In der neuen Inszenierung von Ulrich Greb am Moerser Schlosstheater spielen sie in der Rockband, die der musikalische Leiter Otto Beatus zusammengestellt hat.

Drummer Stefan Lammert und Peter Engelhardt sind in Moers musikalisch groß geworden. In der neuen Inszenierung von Ulrich Greb am Moerser Schlosstheater spielen sie in der Rockband, die der musikalische Leiter Otto Beatus zusammengestellt hat.

Foto: Klaus Dieker

Den Kontakt haben sie nie verloren - auch wenn sich ihre musikalischen Wege immer wieder mal getrennt haben. Die ersten Musikerjahre in Moers verbinden eben: Stefan Lammert und Peter Engelhardt, der eine Schlagzeuger, der andere Gitarrist, kennen sich seit Jugendtagen - einer Zeit, in der die Grafenstadt ihren jungen Musikern eine Plattform bot: das Mamf. Die Abkürzung steht für Moers Amateur Musiker Festival. "Alle hatten das Ziel, im Schlosshof spielen zu können", berichtet Stefan Lammert und erinnert sich gerne an die "tolle Atmosphäre" zurück: "Der Schlosshof in Moers war damals mit 1000 Leuten so richtig rappelvoll."

Für die Inszenierung "The only thing that stops a bad guy with a gun is a good guy with a gun", mit der das Moerser Schlosstheater am Donnerstag, 11. September, in die neue Spielzeit startet, kehren Peter Engelhardt und Stefan Lammert an die Orte ihrer Jugend zurück. Sie sind Teil der Rockband, die der musikalische Leiter Otto Beatus für die Revue aktiviert hat. "Es handelt sich um meine alte Theaterband aus Oberhausen", erklärt Otto Beatus.

"Wir haben uns in den 1990er Jahren am Theater Oberhausen wieder getroffen", erzählt Peter Engelhardt, der lange Zeit in der Band "Birth Control" spielte. "Ich hab' beiden erzählt, dass ich was in Moers mache. Und sie waren sofort dabei", erzählt Beatus. "Das Schlosstheater hat ja einen guten Ruf", betont Engelhardt. Zur Band gehören neben Beatus, Lammert und Engelhardt noch Bassist Volker Kamp. Es ist eine eingespielte Truppe. Sie hat schon bei Produktionen wie Never too loud - the velvet underground" und Nowhere Men, ein Sixties Songbook für Männer am Theater Oberhausen gespielt. "Wir harmonieren sehr gut." Intendant Ulrich Greb inszeniert zum Auftakt der Spielzeit ein musikalisches Stück Sicherheit. Die als Revue getarnte Inszenierung lotet aus, was passiert, wenn der Staat seinen Bürgern misstraut, plötzlich mit im Wohnzimmer sitzt und Teil der Familie wird. Für den musikalischen Druck soll Musiker Otto Beatus mit seiner Band sorgen.

Er hat Songs aus den 70er Jahren bis heute für das Stück bearbeitet. "Ulrich Greb kam mit einer Liste von 150 Titeln zu mir. Ich hatte eigene Vorschläge. Die Stücke werden gezielt eingesetzt, um die jeweiligen Gefühle der Figuren zu befördern. Sie sollen beruhigen, um dann wieder aufzuwühlen", erklärt der Oberhausener Musiker. Das Thema der Inszenierung ist ein sehr aktuelles. "Jeder nutzt heute das Medium Internet bedenkenlos. Wenn ich mich daran erinnere, wie vehement sich die Leute in den 1980er Jahren gegen die Volkszählung gewehrt haben", sagt Engelhardt.

Otto Beatus freut sich über die gesanglichen Qualitäten des Moerser Ensembles. Die gemeinsamen Proben mit den Schauspielern laufen schon seit etlichen Wochen. "Die Schauspieler kennen oft gute Wege, ein Musikstück zu transportieren", sagt Stefan Lammert. "Man braucht schon Theaterblut", fügt Otto Beatus hinzu. Insgesamt 20 Songs werden im Stück gespielt, beispielsweise: "Burning down the house" von den Talking Heads und "On a clear day" von Frank Sinatra.

Großes Lob gibt es von Lammert und Engelhardt für die Festivalhalle, in der das Stück aus der Feder von Ulrich Greb Premiere feiert. "Ich war ganz überrascht", sagt Schlagzeuger Lammert. Das nächste Projekt steht für die beiden Musiker schon am 27. September an, wenn am Theater Oberhausen die Uraufführung von Frank Goosens "So viel Zeit" ansteht.

(RP)
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