Moers So kommen Sie sportlich durch 2015

Moers · Mehr Bewegung, weniger Kilos - wer den Vorsatz, mit Sport ins Jahr zu starten, noch nicht gebrochen hat, sollte es langsam angehen. Wer das Training übertreibt, riskiert Verletzungen.

Der Mensch liebt Bilanzen - den Blick auf das Vergangene und die anschließende Überlegung, was man besser machen könnte. Aus diesem Grund fassen sich viele Vorsätze für das neue Jahr. Vor allem beim Sport sind die Ansprüche an die eigene Person nach dem Jahreswechsel meist höher als zuvor. Doch oft überschätzt man sich. Es lohnt daher, genau zu wissen, was man möchte.

Ziele konkreter fassen Oftmals werden die Vorsätze für das neue Jahr zu vage gefasst. "Gewicht verlieren" oder "sportlicher werden" sind zwar Ziele, aber keine sehr genauen. Konkret sein hilft hier. Wie viel Gewicht will man verlieren? Wie sportlich möchte man wirklich werden? Einen Halbmarathon unter zwei Stunden laufen? Die sportlichen Ziele sollten zudem immer am eigenen Anspruch festgemacht werden und nicht an dem, was "die Anderen" erwarten.

Rainer Glienke ist Gründer des Lauftreffs "Die Stolperer". Zum Jahreswechsel 1999/2000 fasste auch er sich das Ziel, laufen zu gehen. In diesem Jahr möchte er im Mai am Rennsteiglauf in Eisenach teilnehmen - 73 Kilometer. "Ich habe keine feste Zeit vor Augen, ich möchte einfach teilnehmen", sagt Glienke.

Die selbst gesteckten Ziele sollten nicht überfordern. Wer innerhalb einer Woche drei Kilo abnehmen möchte, setzt sich leicht unter Druck und verliert die Lust an den eigenen Zielen.

Richtige Sportart finden Mehr Sport treiben, kann man auf vielerlei Weise. Daher gilt auch hier, auf den eigenen Willen zu hören. Wer lieber ins Fitnessstudio geht, statt im Winter durch die Kälte zu laufen, sollte das auch tun. "Wenn eine Sportart keinen Spaß macht, sollte ich sie nicht machen", sagt Benjamin Kortwig, Regionalmanager von Outdoor Gym in Moers, einer Fitnessbewegung, die ausschließlich im Freien trainiert. Ohne Ehrgeiz und Freude am Sport stelle sich rasch ein Jo-Jo-Effekt ein, weiß Kortwig. "Sport ist zeitaufwendig und sollte daher Spaß machen. Schließlich hat niemand Zeit im Überfluss." Schnupperkurse oder Probetrainings helfen dabei, den eigenen Sport-Stil zu finden.

Gemeinsam trainieren Gerade diejenigen, die zum neuen Jahr bei null anfangen, sollten mit Gleichgesinnten ihr Training beginnen. "In der Gruppe läuft es sich viel geselliger, zudem hält man ein Tempo und wird nicht zu schnell, was häufig passieren kann, wenn man alleine läuft", sagt Rainer Glienke. Ein weiterer Pluspunkt: Die Motivation steigt. Angetrieben durch einen Trainer oder einen Freund will man sich selbst und die Gruppe nicht enttäuschen.

Auf den Körper achten Anfänger starten gerne überambitioniert in ihr Training und vernachlässigen Regenerationsphasen. Eine einfache Formel kann helfen: Je nach Trainingsstand ist man entweder ein Beginner, Geübter, Fortgeschrittener oder Leistungssportler. "Anfänger sollten nach einem harten Training dem Körper 72 Stunden Regenerationszeit geben", empfiehlt Benjamin Kortwig. Zum Vergleich: Leistungssportler trainieren bereits wieder nach zwölf Stunden. "Es bringt nichts, gegen den eigenen Körper zu arbeiten", sagt Kortwig. Das bedeute auch, Muskelkater ernst zu nehmen - sei es beim Laufen oder im Fitnessstudio. Reicht die eigene Kraft nicht mehr aus, sollte man das Training umgehend beenden.

Kurz statt gar nicht Wenn der volle Terminplan keine ausgiebige Sporteinheit erlaubt, sollte man das Training trotzdem nicht sausen lassen. Hier gilt: Lieber kurz trainieren statt gar nicht. Vor allem beim Laufen können statt der üblichen 30 Minuten am Abend notfalls die 15-Minuten-Runde eingeschoben werden. Allein die anschließende Bestätigung, doch noch ein wenig Sport gemacht zu haben, gibt einem das Gefühl, nicht völlig untätig gewesen zu sein.

Gewohnheit schaffen Ein geregelter Tagesablauf kann bei sportlichen Vorsätzen gerade am Anfang hilfreich sein. Wer weiß, dass er beispielsweise jeden Dienstag eine Trainingseinheit einlegt, gewinnt Routine, lernt das Training früher oder später vielleicht sogar lieben. Innerhalb der gewohnten Trainingstage aber ruhig etwas Neues ausprobieren. Also statt der üblichen Laufstrecke eine andere benutzen oder sogar ab und an die Sportart wechseln.

(RP)
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