Moers SPD-Rheinkamp gegen Sparpolitik im Kreis

Moers · Schweres verbales Geschütz haben der SPD-Ortsverein Rheinkamp und Betroffene gestern Abend im Enni-Sportpark gegen die Sparpläne der Jamaika-Kooperation auf Kreisebene aufgefahren.

Vor dem Hintergrund von Kürzungsbeschlüssen der Kreistagsmehrheit für soziale und kulturelle Einrichtungen auf Kreisebene hatten die Sozialdemokraten zu den ersten Rheinkamper Kommunaltagen Vertreter des Kamp-Lintforter Zentrums zu Förderung des geistigen und kulturellen Lebens, des Vereins "Frauen helfen Frauen", der Awo-Schwangerschaftskonfliktberatung und der Burghofbühne Dinslaken eingeladen.

Theologe Peter Hahnen konstatierte aus dem Kamper Blickwinkel einen Prozess der "Entsolidarisierung". Die Kürzungsbeschlüsse seien besonders für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter wie ein "Schlag mit einem nassen Waschlappen ins Gesicht". Hahnen beklagte nicht nur den Verlust von jährlich 9200 Euro. Er fürchtet auch einen "Rattenschwanz" an Konsequenzen: Was wenn angesichts der Vorlage aus dem Kreis Wesel das Bistum Münster anfange, darüber nachzudenken, ob es sinnvoll gewesen sei, die Zuschüsse für das Zentrum vor drei Jahren zu erhöhen? Sabine Kellner von "Frauen helfen Frauen" sieht vor allem die Hilfsangebote in Xanten, Sonsbeck und Alpen bedroht. Stephanie Walbrunn (Awo) betonte, dass es bei den Protesten des Trägers gegen die Kürzungen nicht um die Sorge um die Arbeitsplätze gehe: "Sozialpädagogen finden heutzutage leicht eine neue Stelle. Uns geht es um die Frauen." Es könne nicht angehen, dass Hilfesuchende künftig auf Angebote in Duisburg oder Kleve verwiesen würden. Mark Rosendahl (SPD Rheinkamp) nannte die Sparbeschlüsse eine "ideologische Entscheidung". Auf die naheliegende Frage, wie denn das Alternativkonzept der SPD aussehe, erinnerte Silvia Rosendahl an den Moerser Haushalt 2015. Da habe man eben ldie Grundsteuer erhöhen müssen.

(RP)
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