Tennis 08 schlägt sich achtbar in Ratingen

Moers · Der Außenseiter aus Moers unterliegt mit 2:7 beim Spitzenreiter der Tennis-Bundesliga der Damen. Michaela Honcova und Patricia Mayr-Achleitner siegen, während Ann-Kathrin Wind mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam macht.

 Michaela Honcova trug gestern mit ihrem Sieg gegen Mandy Minella dazu bei, dass sich der TC Moers 08 in der Tennis-Bundesliga beim Titelanwärter Ratingen achtbar aus der Affäre ziehen konnte.

Michaela Honcova trug gestern mit ihrem Sieg gegen Mandy Minella dazu bei, dass sich der TC Moers 08 in der Tennis-Bundesliga beim Titelanwärter Ratingen achtbar aus der Affäre ziehen konnte.

Foto: K. Dieker

Das war dann doch schon ein kleiner Tritt ins Fettnäpfchen, den sich Stefan Hofmann da geleistet hat. Der Manager des TC Moers 08 verwies nach der 2:7-Niederlage im Gastspiel bei M2Beauté Ratingen darauf, dass der Abstiegskampf in der Tennis-Bundesliga der Damen schon wesentlich prickelnder daher käme als das Rennen um die Meisterschaft. Unrecht hat er damit wahrlich nicht, doch in Ratingen hoffen die Verantwortlichen nun mal auf den ersten Gewinn der Meisterschale. Da gilt der Blick weniger den Mannschaften auf den "billigen" Plätzen der Liga. Was eigentlich schade ist, denn dort ist richtig etwas los.

Immerhin, die erwartete Niederlage beim Spitzenreiter, der ungeduldig auf sein Saisonfinale mit dem Knüller gegen den Titelverteidiger aus Bocholt wartet, hat der Position des Moerser Teams nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Zwei Punkte in Ratingen müssen erst einmal gewonnen werden. Nach dem 2:7 gegen Bocholt hat sich 08 erneut achtbar aus der Affäre gezogen. "Man muss die Kirche nun mal im Dorf lassen", meinte Hofmann nach dem letzten Ballwechsel der Partie. "Wir haben getan, was wir können." Das allerdings gar nicht mal so schlecht, was den Manager hernach von einer "Moerser Mannschaft mit Moral" sprechen ließ.

Schon in der ersten Spielrunde mit ihren Auftaktbegegnungen auf den drei Plätzen der Ratinger Tennisanlage bewies sich, dass beide Seiten in der Vorbereitung dieser Bundesligapartie an ihre Grenzen gegangen waren. Der Meisterschaftsfavorit hatte sich den Luxus erlaubt, auf seine Besten zu verzichten und Stefanie Vögele, auf siebter Position seiner Mannschaftsliste platziert, an die Spitze zu stellen. Höher hätte Ratingen auch nicht pokern dürfen. "Man darf gar nicht daran denken, was wäre, wenn wir die gleichen finanziellen Möglichkeiten wie andere Teams der Liga hätten", sinnierte Hofmann angesichts der ungleichen Etats im Oberhaus des deutschen Damentennis. So blieb es bei den beiden Punkten, die die 08-Verantwortlichen auf den vorderen Positionen anvisiert hatten. Patricia Mayr-Achleitner, Tirolerin im Moerser Dress, zeigte sich im "Alpenduell" obenauf und ließ sich auch von einem 5:7-Satzrückstand nicht aus der Bahn werfen. Die Salzburgerin siegte mit 7:5 im Tiebreak des zweiten Durchgangs, blieb auch im entscheidenden Champions-Tiebreak ganz cool und holte den Matchpunkt mit 10:8. Wesentlich unspektakulärer fiel Michaela Honcovas Erfolg aus, die die Luxemburgerin Mandy Minella mit 6:4, 6:2 bezwang.

Dass Imke Küsgen nach ihrer Verletzung aus den Wochen vor dem Bundesligastart nicht in bester Verfassung ist, war bei ihrer Zweisatzniederlage gegen Tatjana Maria, den Tennisfreunden noch unter ihrem Mädchennamen Malek bekannt, unübersehbar. Während Stanislava Hrozenska und Sabine Krause deutlich unterlagen, durfte sich überraschend Ann-Kathrin Wind in Szene setzen. Die Moerserin, auf Urlaubsabstecher von ihrem US-Studium, verblüffte Tamara Korpatsch und hatte im zweiten Durchgang sogar drei Satzbälle. Die Ratingerin rettete sich soeben noch ins Ziel. Auch im gemeinsamen Doppel mit Michaela Honcova schnupperte Wind an ihrem ersten Bundesligapunkt.

(dk)
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