Lokalsport 3:1 - SV Sonsbeck auf Oberliga-Kurs

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Die Rot-Weißen schlugen TuS Essen-West mit 3:1. Keeper Tim Weichelt hielt den "Dreier" fest.

 Emre Kilic (weißes Trikot) stand erstmals in der Sonsbecker Startformation. Der Stürmer markierte das 1:0 und bereitete das 2:0 vor.

Emre Kilic (weißes Trikot) stand erstmals in der Sonsbecker Startformation. Der Stürmer markierte das 1:0 und bereitete das 2:0 vor.

Foto: Olaf Ostermann

Sandro Scuderi war nach abwechslungsreichen 90 Minuten zum Scherzen zumute. "Ich glaube, dass ich gleich einen Clown bestellen muss, damit die Jungs in der Kabine lachen können", sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck nach dem 3:1 (2:0) über den TuS Essen-West. Denn seine Schützlinge hatten es im zweiten Abschnitt richtig spannend gemacht und sich zum "Dreier" gezittert. Die Punkte waren Gold wert.

Spitzenreiter SV Straelen unterlag mit 0:2 in Buchholz und der VfL Rhede mit 1:2 in Schwafheim. Somit schob sich die Scuderi-Elf mit fünf Zählern Rückstand auf den Tabellenführer auf Rang zwei vor. Der zweite Platz bringt den Aufstieg in die Oberliga mit sich. Der VfB Speldorf und die U23 von RW Oberhausen folgen mit je einem Punkt Rückstand. Rhede ist nun Fünfter mit zwei Zählern Rückstand auf den SVS.

Gegen die abstiegsbedrohten Essener legte der Gastgeber los wie die Feuerwehr. In der Offensive wirbelten Felix Terlinden, Florian Abel und Emre Kilic die TuS-Abwehr ordentlich durcheinander. Für Winter-Neuzugang Kilic war es die Premiere in der Startelf. Der schnelle Stürmer hinterließ einen guten Eindruck und sorgte ständig für Gefahr. Terlinden (2./9.) und Kilic (3.) vergaben die ersten drei Großchancen. In der zwölften Minute gingen die Hausherren in Führung. Kapitän Stephan Schneider warf einen Einwurf schnell auf Abel, der direkt auf Terlinden durchsteckte. Sonsbecks Nummer 9 blieb beim ersten Versuch an Keeper Pierre-Marcel Bolte hängen. Den zweiten Ball legte er quer auf Kilic, der zum 1:0 einschob.

Und die Sonsbecker blieben am Drücker. Nach einer guten Flanke von Marcel Schütze (16.) konnte Essens Schlussmann einen Kopfball von Terlinden gerade noch über die Latte lenken. Danach folgten weitere Möglichkeiten. Kilic scheiterte aus spitzem Winkel (20.) sowie Kremer erst per Distanzschuss (22.) und dann freistehend (24.). Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Gäste die erste Chance verzeichneten. Torjäger Kevin Zamkiewicz zwang Tim Weichelt zu einer Glanzparade. Daraufhin forderte der Schlussmann seine Mitspieler, auf endlich vorne nachzulegen. "Macht die Dinger vorne rein. Ihr seid zu leichtfertig", schrie der erfahrene Schlussmann über den Platz. Aber weitere gute Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt. Terlinden scheiterte nach Vorarbeit von Kilic (35.) und anschließend nach Vorlage von Schneider (36.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff fiel dann doch noch das 2:0. Den Distanzschuss von Kilic konnte Bolte nur abklatschen, und Terlinden staubte ab (43.). Sonsbecks Cheftrainer war eigentlich zufrieden mit dem ersten Durchgang. "Wir haben läuferisch und kämpferisch sehr gut gearbeitet und etliche Chancen erarbeitet. Was leider fehlte, war die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Wir hätten den Sack schon im ersten Durchgang zu machen müssen", meinte Scuderi später.

Warum der Aufstiegsaspirant nach dem Seitenwechsel komplett den Faden verlor, konnten sich Scuderi und der Sportliche Leiter, Guido Lohmann, nicht erklären. Sonsbeck spielte nicht mehr so druckvoll nach vorne und überließ den "totgeglaubten" Essenern das Spiel. Die kamen nun ihrerseits zu einigen guten Möglichkeiten. In der 65. Minute verkürzte Dragos Alin Dragalina auf 1:2. Sonsbeck durfte sich am Ende bei Weichelt bedanken, der die Führung festhielt. Gleich mehrfach zeichnete sich der Keeper mit tollen Paraden aus. In der 87. Minute sorgte Peter Janßen mit dem 3:1 zur Freude der Fans für die Entscheidung.

"Klar, war die zweite Halbzeit nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben gewonnen und sind Zweiter. Dennoch sind die Jungs unzufrieden und gehen bedröppelt vom Platz. Einige müssen ihre Erwartungshaltung mal wieder runterschrauben. In der Schlussphase der Saison zählen nur noch Siege - egal, wie sie zustande kommen", resümierte Scuderi.

Es spielten: Weichelt; Prause, Janßen, Hahn, Schoofs, Schütze (69. Schmitz), Schneider, Kremer (69. Maas), Abel, Kilic (79. Fuchs), Terlinden.

(RP)
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