Benny Weß auf dem Weg zu Olympia in London

Es fehlte nicht viel, und Benjamin Weß hätte in seiner noch jungen Karriere der bereits umfangreichen Titelsammlung eine Weltmeisterschafts-Goldmedaille hinzu gefügt. Doch die deutsche Hockey-Nationalmannschaft verlor das WM-Finale in Indien gegen den Turnierfavoriten Australien, wie berichtet, knapp mit 1:2 (0:1). Dennoch war es für den gebürtigen Moerser und seine Mannschaftskameraden ein rundum gelungenes WM-Spektakel.

Ausgerechnet im WM-Finale . . .

Die deutsche Auswahl gewann ihr Halbfinale ziemlich souverän mit 4:1 gegen England, und man hatte als Betrachter unter den rund 2000 Zuschauern im zu drei Viertel leeren Stadion in Neu Delhi nie das Gefühl, dass England wirklich eine Chance hatte. Selbst unabhängige Beobachter wie Viren Rasquinha, ehemaliger Kapitän der indischen Nationalmannschaft, waren fasziniert von der Unbekümmertheit der deutschen Mannschaft, die ein ums andere Mal unbeschwert aufspielte. Und das mit einer unglaublich jungen Truppe. Bis ins Finale waren die deutschen Spieler die unbesiegte Mannschaft des Turniers – als einzige unter zwölf teilnehmenden Teams –, und im Finale wollte die Truppe alles daran setzen, es dabei zu belassen. Die Schützlinge von Bundestrainer Markus Weise leisteten sich dann aber doch die einzige Niederlage – ausgerechnet also im Endspiel gegen die "Kookaburras", die sich diesen Erfolg freilich durch eine starke Leistung durchaus verdienten.

Erstmals war Benny Weß ohne seinen älteren Bruder Timo bei einem großen internationalen Turnier dabei. In der jungen deutschen Auswahl trug er in der Abwehr und im Mittelfeld bereits ein ordentliches Maß an Verantwortung. Zwei Treffer gelangen dem für den Bundesligisten Rot-Weiß Köln spielenden Studenten der Volkswirtschaftslehre gleich zu Beginn des Turniers: Gegen Südkorea und Kanada trug er sich jeweils in die Torschützenliste ein.

Noch in der Entwicklung

Sein persönlicher sportlicher Ausblick geht unterdessen bereits zwei Jahre in die Zukunft. Das weit über allem anderen stehende Ziel ist Olympia 2012 in London. "Die jetzige Mannschaft wird dann erst auf ihrem absoluten Zenit sein. Zurzeit befinden wir uns noch in der Entwicklung", sagt Benny Weß.

(RP)
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