Holger Kleinekort "Die Oberliga peilen wir derzeit nicht an"

Moers · Schwafheim Holger Kleinekort gehört seit zwei Jahrzehnten dem geschäftsführenden Vorstand des SV Schwafheim an. 2011 wurde er an die Clubspitze gewählt. Der 48-Jährige, der im Kommunikationsbereich bei der ENNI arbeitet, hat sich vorgenommen, die Kooperation mit den Nachbarvereinen auszudehnen.

 Holger Kleinekort ist der Vorsitzende des SV Schwafheim.

Holger Kleinekort ist der Vorsitzende des SV Schwafheim.

Foto: kdi (Archiv)

Schwafheim Holger Kleinekort gehört seit zwei Jahrzehnten dem geschäftsführenden Vorstand des SV Schwafheim an. 2011 wurde er an die Clubspitze gewählt. Der 48-Jährige, der im Kommunikationsbereich bei der ENNI arbeitet, hat sich vorgenommen, die Kooperation mit den Nachbarvereinen auszudehnen.

Was zeichnet den SV Schwafheim aus?

Holger Kleinekort Der SV Schwafheim ist ein reiner Fußballverein mit einer 85-jährigen Tradition. Wir sind stolz darauf, dass wir trotz eines in die Jahre gekommenen und nicht mehr zeitgemäßen Ascheplatzes alle Jugend- und zusätzlich noch drei Seniorenmannschaften in die Meisterschaftsrunden schicken können. Das sieht bei anderen Vereinen mit einem Tennenplatz ganz anders aus. Den Grundstein für den quantitativen Erfolg sehe ich in den sehr gut ausgebildeten Trainern und in unserer familiären Ausrichtung.

Ist der SVS bereits für die Zukunft gerüstet?

Kleinekort Das ist schwer zu sagen. Was die Qualität unserer Trainer und Betreuer angeht - ein klares Ja. Es wird nur immer schwieriger, Jugend- und Seniorenspieler von unserem Untergrund, ich sage immer, heilige Asche, zu überzeugen. Noch schaffen wir es. Aber wenn man sieht, dass fast alle Vereine in unserer Umgebung bereits über einen Kunstrasen verfügen, wird dies immer schwieriger. Ich rede nicht nur von Moerser Vereinen. Zahlreiche Eltern schicken ihre Kinder auch in die angrenzenden Duisburger Vereine. Neben der Kooperation mit dem TV Schwafheim wollen wir auch mit anderen Vereinen die Zusammenarbeit forcieren und erweitern. Hier gibt es erste sehr positive Signale von der Grundschule oder den Kindergärten. Unser Motto heißt: Sport im Ort. Dieses wollen wir möglichst auf einer Gemeinschaftsanlage im Ortsteil Schwafheim gebündelt umsetzen.

Gibt's genügend Übungsleiter und Trainer, um die Angebote beziehungsweise Mannschaften aufrecht zu halten?

Kleinekort Auch das wird in der heutigen Zeit immer schwieriger. Ich habe das Gefühl, dass das Ehrenamt immer mehr abnimmt. Vielleicht liegt es daran, dass immer mehr Bezirkssportanlagen gebaut werden und dadurch die Zugehörigkeit zum Verein abnimmt. Auch für die Vorstandsarbeit finden sich immer weniger Freiwillige. Hier spielen meiner Meinung nach auch die zunehmende gesetzlichen Anforderungen an die Vereine eine große Rolle. Mittlerweile benötigt man neben dem geschäftsführenden Vorstand auch einen Juristen, Bilanzbuchhalter und Steuerberater.

Wird die erste Fußball-Mannschaft mal den Oberliga-Aufstieg in Angriff nehmen?

Kleinekort Der Verein hat ja bereits in den 1980er Jahren einmal in der damaligen Verbandsliga gespielt. Die Oberliga peilen wir derzeit nicht an. Wir wollen mit den Mitteln, die wir haben, weiter solide Arbeit betreiben. Großes Augenmerk legen wir dabei auf die Förderung der Jugendarbeit.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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