Fußball Klaus Quinkert ist jetzt 85 Jahre alt

Niederrhein · Mit dem Jubilar als Trainer schaffte der FC Bayer Uerdingen 1974 den Sprung in die zweite Bundesliga und den Durchmarsch in Liga Eins.

Am Samstag feierte der ehemalige Uerdinger Trainer Klaus Quinkert, der gebürtig aus Neukirchen-Vluyn stammt, beim SV Neukirchen spielte und lange Zeit in Moers wohnte, seinen 85. Geburtstag. 1970 hatte Quinkert das Traineramt am Löschenhofweg übernommen und war mit dem FC Bayer Uerdingen am Ende seiner ersten Spielzeit in die damals zweitklassige Regionalliga West aufgestiegen. Spieler wie Manfred Burgsmüller, Friedhelm Funkel oder auch Paul Hahn gehörten in ihren jungen Jahren zu Quinkerts Schützlingen. Dazu zählte ab 1971 auch der heutige sportliche Leiter des KFC Uerdingen, Horst Riege. "Quinkert war ein Trainer, der hinter dem Spieler auch immer den Menschen gesehen hat", sagt Riege in der Rückschau über seinen ehemaligen Trainer, "der ihm als junger Spieler das Vertrauen schenkte".

Quinkert, der nie seinen Hauptberuf als Diplom-Sportlehrer am Duisburger Franz-Haniel-Gymnasium aufgab, schaffte 1974 den Sprung in die neu gegründete zweigeteilte Zweite Liga und nur ein Jahr später sogar den ersten Uerdinger Bundesligaaufstieg. Heute lebt der nicht mehr ganz so rüstige Jubilar in Verberg, in direkter Nachbarschaft zu seiner Tochter.

In einer Zeit, als Fernsehbilder aus anderen Bundesligastadien noch keine Selbstverständlichkeit waren, begleitete die ihn zu Spielbeobachtungen der kommenden Gegner. In der Grotenburg sah man ihn zuletzt im Jahr 2010, bei der Eröffnung des Franz-Raschid-Blocks. Quinkert war es seinerzeit, der den 2010 verstorbenen Mittelfeldspieler entdeckt hatte.

In seine Amtszeit fällt auch das 6:3 nach Verlängerung im Pokalviertelfinale des Wettbewerbs 76/77 über den seinerzeitigen souveränen Bundesligaspitzenreiter Eintracht Frankfurt. Für viele Uerdinger Fußballfans war die Partie neben dem Dresdenspiel das zweite Uerdinger Fußballwunder, denn wenige Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit lag der Zweitligist noch mit 1:3 hinten.

Nach einem 0:3 im DFB-Pokal gegen den FSV Frankfurt endete im August 1977 die Ära Quinkert. Nach mageren Ergebnissen in der Liga sah die Vereinsführung damals das angestrebte Ziel des erneuten Erstligaaufstiegs gefährdet und handelte wie üblich in der Branche. Mitten in die Saisonvorbereitung hatte der Bayer-Mutterkonzern eine Reise nach El Salvador gelegt - für eine Saisonvorbereitung nach damaligen Maßstäben kontraproduktiv. Vergeblich hatte Quinkert hiervor gewarnt. Mit sieben Jahren im Amt ist Quinkert aber dennoch der Uerdinger Trainer mit der längsten Verweildauer.

Später, 1978, trainierte Klaus Quinkert dann Rot-Weiß Essen, mit denen er in der Relegation zur Bundesliga denkbar knapp am 1. FC Nürnberg scheiterte. 1982 gelang ihm mit Viktoria Goch der Aufstieg in die Verbandsliga - einer seiner Spieler war wiederum Horst Riege.

(RP)
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