Tennis Moers verliert in Essen mit flatternden Nerven

Moers · Statt mit einer 3:6-Niederlage im Gepäck hätte der Tennis-Bundesligist die Platzanlage des ETuF auch mit einem Erfolg verlassen können. Die Frage nach dem Ligaerhalt wird morgen gegen Waldau beantwortet.

 Laura Pous Tio holte gestern den einzigen Einzelpunkt für Moers, sie fertigte ihre spanische Landsmännin Estrella Cabeza-Candela deutlich ab.

Laura Pous Tio holte gestern den einzigen Einzelpunkt für Moers, sie fertigte ihre spanische Landsmännin Estrella Cabeza-Candela deutlich ab.

Foto: K. Dieker

Um 17.02 am gestrigen Nachmittag haben sich die Verantwortlichen des TC ZWS Moers 08 ernsthafte Gedanken darüber gemacht, dass künftige Wege im Tennis-Bundesligageschäft der Damen sie nach Braunschweig, Halle oder zum Hamburger Club an der Alster führen könnten. Es war der Moment, als Elke Lemmens ihrer Essener Gegenspielerin gratulieren musste und Michaela Honcova im gleichen Moment einmal mehr das Kunststück fertig gebracht hatte, einen scheinbar sicheren Vorsprung im Champions-Tiebreak noch in den Sand zu setzen. Fünf der sechs Einzel im Gastspiel bei ETuF Essen waren somit verloren. Und der TC 08 zu diesem Zeitpunkt mit mehr als einem Bein in der Zweiten Bundesliga angekommen. Dank zweier gewonnener Doppel verkürzten die Moerser Gäste letztlich noch zum 3:6-Endstand.

Das lässt ihnen zumindest noch einen Strohhalm. Mit einem Sieg über den TEC Waldau Stuttgart im morgigen Saisonfinale an der Filder Straße könnte die elfte Spielzeit des TC 08 in der Bundesliga mit einem blauen Auge, aber dennoch mit dem Ligaerhalt beendet werden. So leicht dran glauben mag so recht niemand nach der unglücklichen Niederlage in Essen. Beim ETuF ist das Team wie schon zu Saisonbeginn gegen Berlin weniger am Gegner denn an ihrem eigenen Nervenkostüm gescheitert.

Nur über zwei Einzel lässt sich nicht lange diskutieren. Laura Pous Tio fertigte ihre spanische Landsmännin Estrella Cabeza-Candela mit 6:3, 6:1 ab. Das war genauso deutlich wie die Niederlage der Belgierin Elke Lemmens, die gegen das Essener Nachwuchstalent Katharina Gerlach lediglich zu drei Spielgewinnen gelangte. Aber die übrigen Einzel lesen sich aus Moerser Sicht wie das Drehbuch von "Pleiten, Pech und Pannen". Patricia Mayr-Achleitner trat gegen die Rumänin Andrea Mitu sehr beherzt auf, ehe selbiges in den entscheidenden Momenten noch in die Hose rutschte. Marrit Boonstra brachte sich gegen Imke Küsgen auch nach Rückschlägen immer wieder ins Spiel, ehe die Verbandsmeisterin aus Essen in den Tiebreaks beider Sätze ihre Routine ausspielte. Und Stanislava Hrozenska und Michaela Honcova leisteten sich sogar den Luxus, Geschenke zu verteilen. Die eine lag im Champions-Tiebreak schon 6:3 vorn, die andere hatte sich ein 8:4 heraus gespielt – verloren haben beide dann doch noch. Das klingt in diesem Sommer so schrecklich vertraut, dass sich die Moerser Verantwortlichen einmal mehr die Haare gerauft haben dürften. Statt eines 1:5 nach den Einzeln hätte sich 08 auch gut und gerne über einen Vorsprung vor den Doppelspielen freuen dürfen.

In denen betrieben die Gäste dann aber eine enorm wichtige Ergebniskorrektur. Dank zweier gewonnener Partien lebt die Hoffnung noch. Und können Braunschweig, Halle und der Alsterclub vielleicht nur als Drohung angesehen werden.

(dk)
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