Volleyball MSC-Mittelblocker Broshog wechselt nach Belgien

Moers · Nach dem Moerser Bundesliga-Verzicht heuert der Volleyball-Nationalspieler beim Topclub Noliko Maaseik an.

 Zukunft gesichert: Tim Broshog wechselt zu Noliko Maaseik.

Zukunft gesichert: Tim Broshog wechselt zu Noliko Maaseik.

Foto: SAB

Gut zwei Wochen ist es jetzt her, dass der vorläufige Abschied des Moerser SC aus der Volleyball-Bundesliga mit der Niederlage im zweiten Play-off-Viertelfinale gegen Generali Haching besiegelt wurde. Nationalspieler Tim Broshog hat die Zeit genutzt. Der Mittelblocker ist der Erste der Spieler, die den Gang in die 2. Bundesliga mit verjüngtem Kader stark reduziertem Budget nicht mitmachen wollen, der einen neuen Arbeitgeber präsentieren kann. Er wird in der nächsten Saison für den belgischen Topclub Noliko Maaseik spielen.

"Ich hatte mehrere Angebote. Doch Maaseik hat mir das Gefühl gegeben, dass sie mich unbedingt haben wollten. Außerdem hat einfach das Gesamtpaket gestimmt", erklärt Broshog auch mit Blick auf die geografische Nähe. Schließlich hat sich der 26-Jährige seit seinem Wechsel zum MSC im Jahr 2008 auch familiäre Bande in Moers aufgebaut. Zwar wird er sich wegen der nahezu täglichen Trainingseinheiten auch eine Wohnung in Maaseik nehmen, doch die gut 70 Kilometer Entfernung sind freilich schneller überwunden, als wenn es den Mittelblocker zu den deutschen Branchenführern im Süden oder Nordosten der Republik verschlagen hätte. Dass die belgische Liga insgesamt nicht zu den ersten Adressen in Europa zählt, ficht Broshog nicht an: "Wenn man sich die Entwicklung in Deutschland mit den finanziellen Problemen einiger Vereine anschaut, weiß ich nicht, ob das Niveau in Belgien künftig noch so viel schlechter sein wird."

Jedenfalls weiß Broshog ziemlich gut, was in Maaseik auf ihn zukommen wird. Schließlich pflegt der MSC schon viele Jahre ein gutes Verhältnis zu den Belgiern, hat schon etliche Testspiele dort bestritten. Zuletzt trat die komplette MSC-Mannschaft auf Einladung von Noliko die Reise zu einem Champions-League-Spiel gegen die Russen von Belgorod an. Ob Broshog nächste Saison in den Genuss kommt, in der Königsklasse anzutreten, steht aber noch in den Sternen. Denn Maaseik wird am Ende der laufenden Spielzeit erstmals seit 20 Jahren keinen Titel holen. Es bleibt nur die Hoffnung auf eine Wildcard des europäischen Verbandes.

Broshog kennt Maaseik aber auch von einem Trainingslager, das er dort mit der Nationalmannschaft absolviert hat. Bundestrainer Vital Heynen hat ihn mit Blick auf den World-League-Start auch zum Lehrgang am 5. Mai in Düren eingeladen. Doch der 26-Jährige wird in Absprache mit Heynen weite Teile der Weltliga-Saison sausenlassen, weil er genau in dieser Phase seine Ausbildung als Automobilkaufmann abschließen will. Am höchsten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Broshog dabei sein kann, wenn der Tross der Nationalmannschaft am Dienstag, 20. Mai, einen ganzen Tag im Enni-Sportpark Rheinkamp trainiert. Um nicht ganz außer Form zu geraten, wird Broshog nach den Osterferien aber wieder ins Training beim MSC einsteigen. Schließlich läuft sein Vertrag bei den Adlern noch bis zum 31. Mai.

(RP)
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