Lokalsport Robin Bertok gefeierter "Held" im Derby

Sonsbeck · Fussball-Landesliga: Vier Minuten vor dem Spielende hält der Torhüter des VfL Repelen einen umstrittenen Handelfmeter und sichert so seiner Mannschaft nach einem torlosen Remis einen Zähler gegen den SV Sonsbeck.

 Repelens Außenverteidiger Demir Bojic (links) hatte gestern viel Arbeit mit den Sonsbecker Offensivaktionen. Auch Ajdin Mehinovic (rechts) vergab gute Möglichkeiten für die Gäste.

Repelens Außenverteidiger Demir Bojic (links) hatte gestern viel Arbeit mit den Sonsbecker Offensivaktionen. Auch Ajdin Mehinovic (rechts) vergab gute Möglichkeiten für die Gäste.

Foto: Markus Joosten

Jan-Paul Hahn hätte gestern auf dem Platz des VfL Repelen der umjubelte Derbyheld sein können. In der 86. Minute trat der Routinier des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck zum Elfmeter an, scheiterte aber, weil Schlussmann Robin Bertok die Ecke ahnte und hielt. Der vergebene Strafstoß passte zum Auftritt der Gäste, die sich ein Chancenplus erarbeiteten, aber keinen Treffer erzielten. So sahen die Zuschauer eine Nullnummer. "Beide Mannschaften hatten nicht ihren besten Tag. Wir haben zwar hinten nicht viel anbrennen lassen, aber uns wieder zu viele Fehlpässe im Aufbauspiel geleistet", resümierte Trainer Thomas Dörrer, der mit seinem Team den Sprung ins gesicherte Tabellenmittelfeld verpasste.

Es war ein Lokalduell mit erschwerten Bedingungen, die Spieler hatten mit teilweise heftigen Windböen zu kämpfen. Die Gäste fanden dennoch gut in die Partie und ließen Repelen nicht zur Entfaltung kommen.

Der VfL hatte zunächst Mühe, de Mittellinie zu passieren und Felix Terlinden in der siebten Minute die erste Großchance auf dem Fuß. Seinen Schuss lenkte Bertok so gerade noch um den Pfosten. Jonas Gerritzen, der gestern nicht als Stürmer auflief, sondern in der Viererkette agierte, sowie Terlinden vergaben weitere Möglichkeiten, den SVS in Führung zu schießen (18./20.). Dann verloren die Gäste ein wenig den Faden, und der VfL bekam mehr Spielanteile. Nur Yassin Ait Dada prüfte Keeper Michael Burda vor dem Seitenwechsel (34.). Auf der anderen Seite musste sich Bertok bei einem Freistoß von Jonas Kremer lang machen (45.). Max Fuchs, der in Dörrers 4-2-3-1-System der Stürmer war, bekam zu wenig Bälle und blieb dementsprechend blass.

Im zweiten Abschnitt hatten die Sonsbecker wieder die gefährlicheren Szenen, allerdings ohne zu glänzen. So manchen Angriff wurde nicht konsequent zu Ende gespielt, mehr Fehler schlichen sich ins SVS-Spiel ein. Dennoch hatte der Oberliga-Absteiger wieder seine Möglichkeiten. Terlinden (55.) mit einem Flachschuss sowie Aydin Mehinovic, der aus kurzer Distanz den Ball nicht über die Linie bekam, weil Franck Sylla etwas dagegen hatte (72.), bleib das Erfolgserlebnis verwehrt. Schlussmann Burda hatte zuvor mit einer Glanztat das 0:1 verhindert (52.).

Als die Zuschauer so langsam begannen, sich mit einem torlosen Remis anzufreunden, sorgte Schiedsrichter Gerrit Wiesner mit einem Pfiff für Aufregung auf dem Kunstrasen. Sylla hatte den Ball nach einem Mehinovic-Schuss an den Arm bekommen. Und während die Repelener von einem Freistoß ausgingen, zeigte der Referee auf den Elfmeterpunkt und löste mit der Entscheidung heftige Proteste der Repelener Spieler und Verantwortlichen aus.

Zwei Minuten dauerte die Diskussionsrunde, ehe Hahn antrat. Nachdem der Wind den Ball mehrmals vom Punkt gedrückt hatte, lief er an und vergab. So wurde VfL-Torhüter Robin Bertok der gefeierte Derbyheld. "Der Ball wollte heute nicht rein", sagte SVS-Trainer Dörrer und trauerte zwei Punkten hinterher. Der Nachfolger von Thomas Geist, der sich gestern in Repelen unter die Zuschauer mischte, hat bis zur Winterpause noch zwei Möglichkeiten, das Konto um sechs Zähler aufzufüllen.

Am kommenden Sonntag gastiert der VfL Speldorf in Sonsbeck, am 12. Dezember geht's nach Amern.

(RP)
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