Fußball Schlagkräftige Truppe unterm Kloster

Kamp-Lintfort · Fußball-Kreisliga A: Der SV Alemannia Kamp baut wieder auf Coach Wilhelm Wilbers, der sich behutsame Ziele setzt.

 Trainer Wilhelm Wilbers (hintere Reihe rechts) präsentiert die Neuzugänge von Alemannia Kamp: (hinten von links) Niklas Wittig, Daniel von Sarnowski, Max Pirschel, (vorn von links) Sven Karskens und André Schulte.

Trainer Wilhelm Wilbers (hintere Reihe rechts) präsentiert die Neuzugänge von Alemannia Kamp: (hinten von links) Niklas Wittig, Daniel von Sarnowski, Max Pirschel, (vorn von links) Sven Karskens und André Schulte.

Foto: D. Kanthak

Ein Bagger steht auf dem Teil des Sportplatzes, der früher einmal die Laufbahn darstellte, eine Planierraupe arbeitet sich über das Spielfeld. Etliche Sandhügel zeugen davon, dass der Sportplatz unterhalb des Kloster Kamps renoviert wird. In wenigen Monaten wird hier ein Kunstrasenplatz entstanden sein, auf dem A-Ligist Alemannia Kamp künftig seine Heimspiele austrägt. Aber nicht nur die Anlage, auch die Mannschaft des Clubs befindet sich in einem Umbau. Nach sechsjähriger Tätigkeit an der Seitenlinie hat sich Trainer Tim Wilke verabschiedet und dem Ligakonkurrenten MSV Moers zugewandt.

Die Alemannia wird ein neues Kapitel mit einem neuen Trainer schreiben, der in Kamp aber längst kein unbeschriebenes Blatt darstellt. Wilhelm Wilbers kehrt nach seinem mehrjährigen Engagement beim SV Millingen wieder zu dem Club zurück, für den er einst auch die Schuhe geschnürt hat. "Wir hatten bis zum 1. Juli, dem Wechseltermin in der Liga, eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet", bekennt der Coach, der unterhalb des Klosters schon zweimal als Trainer verantwortlich war und sowohl Auf- als auch Abstieg erlebt hat. Es blieb dann aber bei einer übersichtlichen Anzahl von Akteuren, die sich zum Weggang aus Kamp entschlossen hatten. Allerdings, darunter waren Leistungsträger wie Torhüter Marc Al-Rishan, Dustin Ronnes (beide folgten Wilke nach Meerbeck), Andre Hüsken, Lukas Hanraths oder Fabian Konik. "Wir können nicht behaupten, dass wir uns verbessert haben", zieht Wilbers einen Schlussstrich unter die sommerlichen Wechselspiele, "aber wir verfügen immer noch über eine schlagkräftige Truppe, die in der Liga bestehen wird."

Nur, das Bestehen wird nicht ohne Sorgen einher gehen. Wilbers wird in der neuen Saison auf vier Akteure setzen, die den Reihen der A-Junioren entwachsen sind. Max Pirschel, Konrad Pfingst, Niklas Ulber und Luca Christmann müssen sich, auch wenn sie schon unter Wilke zu ersten Einsätzen gelangt waren, ihre Plätze in der Liga erobern. Gleiches gilt für Sven Karskens, dem der Sprung aus Alemannias zweiter Mannschaft gelingen soll. Nach bis zu einjährigen Pausen greifen André Schulte und Niklas Wittig, der zuletzt die Trikots der ersten und zweiten Vertretung des Nachbarn Fichte Lintfort getragen hat, wieder ins Geschehen ein. Den Platz im Tor soll Daniel von Sarnowski einnehmen. Der Keeper, der betont, dass er wegen des Trainers von Millingen nach Kamp wechselte, besitzt derzeit ein Exklusivrecht auf den Platz zwischen den Pfosten - ein zweiter Torhüter wird im 20-köpfigen Kader vergebens gesucht. "Wir werden in der Offensive keine Schwierigkeiten haben", glaubt Wilbers, der sich aber Sorgen im Bereich der Spieler mit den niedrigen Rückennummern macht. Denn da wartet ein weiteres Handicap auf das Team. Björn Blank, von Wilbers als "Organisator der Abwehr" beschrieben, wird ab Oktober ein mehrmonatiges Auslandssemester in England verbringen.

"Auch das werden wir überstehen", springt Lukas Ordon seinem Trainer in die Bresche. Der dienstälteste Kamper Akteur, der seit 2003 das grüne Trikot der Alemannia trägt und von guten und schlechten Zeiten zu berichten weiß, ist sich eines gewiss. "Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben", lautet seine Prognose.

(dk)
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