Volleyball Serben-Trio macht den Unterschied

Der Moerser SC hinterließ im Volleyball-Pokalhalbfinale im noch weihnachtlichen Berlin einen ganz starken Eindruck und bekam selbst Lob von den eingefleischten SCC-Anhängern. Im Finale in Halle (Westfalen) ist erneut der VfB Friedrichshafen Gegner der Grafenstädter.

Noch sehr weihnachtlich präsentierte sich die Bundeshauptstadt am vergangenen Freitag, als die Asse des frischgebackenen Volleyball-Pokalfinalisten Moerser SC ihren Triumphzug über den SCC Berlin beendet hatten. Rund um die Gedächtniskirche, am Potsdamer Platz und in einigen weiteren Vierteln waren sogar noch Weihnachtsmärkte geöffnet. Das Lichtermeer am neuen, imposanten Hauptbahnhof und am Kurfürstendamm löste auch noch deutlich nach den Festtagen eine besinnliche Stimmung auf den Betrachter aus.

Keine Geschenke verteilt

Geschenke aber beabsichtigten die Volleyballer aus Moers bei ihrer Berlin-Reise nicht zu verteilen. Stattdessen veranlassten sie die zuvor recht siegessicheren Gastgeber dazu, sehr verdutzt die erneute Überlegenheit der Niederrheiner zur Kenntnis nehmen zu müssen. War die Berliner 2:3-Niederlage zum Beginn der Bundesligasaison noch als eine Art "Betriebsunfall" abgetan worden, so wurden die tatsächlichen Verhältnisse nun endgültig zurecht gerückt.

"Dieser MSC wird entscheidend um die Meisterschaft mitspielen", erklärte ein Berliner Journalist nach dem deutlichen 3:1-Halbfinalerfolg der Moerser über den dreimaligen Pokalgewinner SCC Berlin. Ein Augenzeuge dieser glänzenden Vorstellung von Georg Grozers jungem Ensemble war auch der frühere Zuspieler der Grafenstädter, Sven Dörendahl. "Das war schon beeindruckend, was die Jungs gespielt haben", lobte der inzwischen 33-jährige Berliner. Dörendahl, der parallel zu seiner sportlichen Karriere eine Berufsausbildung absolviert hat und heute bei einem Wohnungsbau-Unternehmen arbeitet, betätigt sich beim brandenburgischen Regionalligisten Schöneiche erfolgreich als Spielertrainer. "Ich kann‘s noch. Das habe ich auch Georg nach dem Spiel gesagt. Wenn er mal einen Zuspieler braucht, muss er mich nur anrufen", erklärte er scherzhaft.

Nicht nur auf ihn haben vor allem die drei Serben im Team des MSC Eindruck hinterlassen. Kristjan Ouekallas war den Berlinern von einem Länderspielturnier im vergangenen Sommer ein Begriff, und die Qualitäten eines Georg Grozer junior sind ohnehin hinlänglich bekannt. Nikola Rosik, Vojislav Skoric und Aleksandar Ljubicic aber waren die drei "Adler", die für das fachkundige Publikum in der Charlottenburger Sporthalle den Unterschied zu früheren weniger homogen besetzten MSC-Teams ausmachen. "Das ist ja eine Belgrader Stadtauswahl", meinte ein Zuschauer nach dem Studium des SCC-Magazins, in dem auch die drei Moerser Serben vorgestellt wurden. Gemeinsam mit Jovan Vukanovic und Aleksandar Spirovski, den beiden stärksten Berliner Akteuren an diesem Abend, würde dieses Quintett ergänzt um einen sechsten Mann jedem Bundesligisten arge Probleme bereiten können.

(RP)
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