Handball TuS Lintfort spielt Köln in Grund und Boden

Kamp-Lintfort · Einmal mehr bewiesen die Drittliga-Handballerinnen beim 27:15-Heimsieg, wozu sie mit ihrer Willenskraft in der Lage sind. Selbst der Verzicht auf Prudence Kinlend scheint sie in keiner Weise zu irritieren.

 Lintforts Kreisläuferin Tatjana van den Broek wird unsanft von Kölns Hanna Wagner gebremst. Dennoch erzielte sie neun Tore.

Lintforts Kreisläuferin Tatjana van den Broek wird unsanft von Kölns Hanna Wagner gebremst. Dennoch erzielte sie neun Tore.

Foto: S. Wensierski

Langsam, aber sicher kann sich der TuS Lintfort auf die Aufstiegsrelegation zur 2. Handball Bundesliga vorbereiten. Der 1. FC Köln war der letzte Gegner aus der oberen Tabellenhälfte, der wurde beim 27:15 (9:7)-Heimsieg in Grund und Boden gespielt. Nebst Nachholspiel haben die Klosterstädterinnen noch vier Partien zu bestreiten und weisen momentan drei Minuspunkte weniger auf als Mainz auf Platz drei.

Es war von der ersten Sekunde an eine sehr intensive Begegnung, wobei die Lintforterinnen vor heimischem Publikum noch das Manko hatten, dass sie auf ihre Haupttorschützin Prudence Kinlend verzichten mussten, weil die mit Weibern im Einsatz war. Bereits in der Anfangsphase kristallisierte sich heraus, dass er der Tag von Torhüterin Jessica Jochims werden würde. Bis zur achten Minute entschärfte sie bereits zwei Siebenmeter. Die Gäste legten ein extrem hohes Tempo an den Tag, doch der TuS entdeckte einmal mehr sein Kämpferherz und bot auch in dieser Beziehung Paroli. Besonders Tatjana van den Broek hatte sich für dieses Spiel einiges vorgenommen. Im Hinspiel hatte sie erhebliche Probleme mit Penda Bönighaus, die nach Belieben schalten konnte. An diesem Tag blieb sie dank der starken Abwehrarbeit der Niederländerin sehr blass. Sollte dann doch einmal ein Wurf von ihr auf das Tor gekommen sein, stand da ja immer noch Jochims, die mit ihren Paraden die Spielerinnen aus der Domstadt gleich reihenweise zur Verzweiflung brachte. Als der Pausenpfiff ertönte, sah man allen Spielerinnen an, wie viel Kraft dieses Spiel bis dahin gekostet hatte. "Die Mädels waren in der Halbzeit stehend K.o.", versicherte Trainerin Bettina Grenz-Klein nach dem Schlusspfiff. "Sie mussten erst einmal kräftig durchatmen."

Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst etwas gemächlicher zu, ehe es dann die Gastgeberinnen waren, die das Tempo wieder anzogen. Jetzt war es am Kölner Team, dagegen zu halten. Doch der FC hatte sich augenscheinlich in der ersten Hälfte ausgepowert. Es war schon toll anzusehen, wie Alina Grijseels und Eefje Huijsmans miteinander brillierten. Beide sind als spielstarke Spielerinnen bekannt, die dann auch van den Broek am Kreis glänzend in Szene setzten. Aber auch die Spielerinnen, die eingewechselt wurden, brachten sofort ihre Leistung. Leonie Lambertz überraschte die ehemalige Lintforterin Sophia Kochs mit zwei frechen Würfen, Vanessa Dings brachte es bei drei Torwürfen auf eine Trefferquote von 100 Prozent, und Caroline Mook vertrat van den Broek am Kreis glänzend, als die mal eine Pause brachte. Der TuS marschierte immer weiter und Köln ergab sich nur noch in sein Schicksal. "Tatjana und Jessica waren heute die überragenden Spielerinnen", lobte Bettina Grenz-Klein. "Überrascht bin ich immer wieder über das Kämpferherz dieser Mannschaft."

(ut)
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