Lokalsport Überraschungspunkt beim Favoriten
Sonsbeck/Homberg · Fußball-Oberliga: Sonsbeck verdient sich im Derby beim SV Hö./Nie. mit einer engagierten Leistung einen Punkt. Dagegen verteilt der VfB Homberg bei der 2:3-Niederlage gegen Bösinghoven engagiert Geschenke zum Zweiten Advent.
Die Fußballer des SV Sonsbeck haben den amtierenden Meister der Oberliga Niederrhein gestern mächtig geärgert. Beim SV Hönnepel/Niedermörmter führten die Gäste lange und verdienten sich beim 1:1 (1:0) am Ende einen Punkt.
So mancher Sonsbecker Fan hatte sich gegen schwache Hausherren sogar noch mehr ausgerechnet. Schließlich hatte der Außenseiter eine halbe Stunde lang mit einem Mann mehr auf dem Platz gestanden. Doch das wäre zu viel des Guten gewesen. Die Mannschaft von Thomas Geist konnte sich in Überzahl keine Chance erspielen. "Das Ergebnis geht schon in Ordnung", sagte der Coach. Geist bot die Anfangsformation auf, die am Sonntag zuvor gegen den VfR Fischeln eine klasse Leistung gezeigt hatte, die allerdings nicht belohnt worden war. Auch beim SV Hö./Nie. ließ die Defensive nicht viel zu. Die Viererkette mit dem jungen Robin Schoofs wies nur in den Anfangsminuten Lücken auf und machten anschließend hinten "dicht". So meinte der verärgerte Ex-Coach des SVS, Hans-Georg Mewes, bereits nach 20 Minuten: "Es ist schon eine halbe Stunde rum, und wir eiern immer noch rum." Den Gastgebern fiel nicht viel ein gegen ein clever verteidigendes SVS-Team.
Die Sonsbecker kämpften und rackerten bei nasskaltem Wetter und setzten sogar mit einem erneut gut aufgelegten Jonas Kremer im Zentrum spielerische Akzente. So wie in der 26. Minute, als Bastian Grütter mit einem Traumtor das 1:0 markierte. Die Hausherren drückten allerdings auch mit einem Spieler weniger auf dem Platz aufs Tempo. Ein Strafstoß führte schließlich zum Ausgleich. Marvin Hitzek foulte Kevin Barra, so dass Referee Jan Obersdörster auf den Elfmeterpunkt zeigte. André Trienjost trat an, der zunächst an Ahmet Taner scheiterte. Er konnte den Keeper erst im Nachschuss bezwingen (73.). In einer hektischen Schlussphase ließen Taners Vorderleute nicht mehr viel zu, so dass es beim Remis blieb.
VfB Homberg - TuS Bösinghoven 2:3 (0:2). Die erste Spielminute im PCC-Stadion: Thomas Schlieter, erfahrener Mannschaftskapitän des abstiegsbedrohten VfB Homberg, verliert zwischen Eckfahne und 16-Meterraumlinie des eigenen Strafraums völlig unnötig den Ball. Der TuS Bösinghoven nimmt das Adventsgeschenk an und trifft durch Kevin Dauser zum 0:1. "Da", fasst Hombergs Innenverteidiger Fabian Hastedt mit leiser Stimme zusammen, "waren gerade mal 20 Sekunden gespielt. So etwas darf uns einfach nicht passieren." Bis zum Schlusspfiff passierte noch mehr Bitteres - und der VfB Homberg stand beim 2:3 (0:2) gegen den Mitkonkurrenten wieder einmal mit leeren Händen da.
Ein erneuter Patzer von Thomas Schlieter, der von Florian Witte ausgetrickst wurde, führte zum zweiten Gegentreffen (35.). Vor dem Tor benötigt der VfB Homberg eine Unmenge an Möglichkeiten. Trainer Günter Abel, der im hektischen Endspurt auf die Tribüne verwiesen wurde, stellte fest: "In der Oberliga gewinnt die Mannschaft, die weniger Möglichkeiten braucht, um zum Erfolg zu kommen. Wir brechen uns dagegen den Finger in der Nase." Der emsige Hakan Dönmez schaffte es schließlich doch, für kurzzeitigen VfB-Jubel zu sorgen (51.). Doch Sekunden nach dem 1:2 stand es schon wieder 1:3, weil Referee Patrick Rudolf einen Zweikampf von Hombergs Sunay Acar für elfmeterreif hielt. Den Strafstoß verwandelte Kevin Dauser zum 3:1 für Bösinghoven (52.). Almir Sogolj verkürzte auf 2:3 (85.). Und fast hätte Thomas Schlieter mit einem Distanzversuch noch das 3:3 geschafft (87.). "Hier reißen sich alle den Hintern auf, daran liegt es nicht. Wir müssen langsam aufpassen, dass uns die anderen Teams nicht wegrennen", warnt VfB-Mittelfeldspieler Eric Holz.
