Lokalsport VfB Homberg verpasst den ganz großen Sprung

Homberg · Fußball: Landesliga-Topduell geht vor mehr als 1000 Zuschauern mit 3:1 an den Tabellenführer 1. FC Kleve.

 Philipp Gutkowski kann sich strecken, wie er will: Der Freistoß von Niklas Klein-Wiele landet zum 1:1 im VfB-Tor.

Philipp Gutkowski kann sich strecken, wie er will: Der Freistoß von Niklas Klein-Wiele landet zum 1:1 im VfB-Tor.

Foto: Micha Korb

Im Spitzenspiel der Fußball-Landesliga grüßte der VfB Homberg für exakt 25 Minuten vom Platz an der Sonne - so lange währte die Führung durch Sergen Sezen, der nach elf Minuten im Topduell gegen den 1. FC Kleve das 1:0 erzielt hatte. Am Ende dröhnten die "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Gesänge allerdings aus dem Lager der Gäste. Kleve baute durch den 3:1 (2:1)-Auswärtssieg im PCC-Stadion seinen Vorsprung aus und liegt nun wieder fünf Punkte vor dem VfB.

"Die Klever werden nicht alle ihre restlichen zehn Begegnungen gewinnen. Wir sind weiterhin der Jäger, müssen jetzt gut regenerieren und vor allem unsere Kräfte bündeln", schickte Hombergs Trainer Stefan Janßen eine kleine Kampfansage in die Schwanenstadt. Vor der Rekordkulisse von 1051 Zuschauern überzeugte der VfB Homberg über weite Strecken der ersten Halbzeit. Dennis Wibbe, Sebastian Santana und Marcel Kalski sorgten für mehrere Gefahrenmomente im Klever Strafraum, bis plötzlich der Faden komplett riss. Homberg leistete sich immer wieder Fehler, spielte plötzlich zu risikoreich und wurde dafür bestraft. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte musste Ogi Cuhaci die Grätsche auspacken. Der fällige Freistoß von Niklas Klein-Wiele schlug zum 1:1 im Homberger Tor ein (36.). Keeper Philipp Gutkowski sah in dieser Szene nicht ganz glücklich aus. Ein weiterer Fauxpas öffnete Kleve die Tür zum Sieg: Hombergs Einwurf von Timo Friede landete nicht beim Mitspieler, sondern beim Gegner. Pass Levon Kurikciyan, Schuss Maurice Rybacki - 1:2 (44.).

"Wir wollten hinten klar und nach vorne mit Risiko spielen. Das hat 35 Minuten sehr gut geklappt. Dann haben wir die Fehler gemacht, die nicht sein sollten. In diesen zehn Minuten vor dem Wechsel haben wir die Partie aus der Hand gegeben", resümierte Stefan Janßen. Nach Wiederanpfiff war Kleve griffiger, dominanter und verbuchte im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten ein deutliches Chancenplus. In der 49. Minute lenkte Philipp Gutkowski ein Geschoss von Tim Haal an den Pfosten, 180 Sekunden später rettete der VfB-Keeper erneut gegen Haal. Danach gab es die zweite Pause der Partie: Wegen aufziehenden Gewitters unterbrach Schiedsrichter Robin Delfs das Spitzenspiel für acht Minuten. Die Unterbrechung spielte Homberg nicht in die Karten, Kleve behielt seine Linie bei. Nach einem erneuten Patzer im Mittelfeld traf der agile Kurikciyan mit einem Flachschuss zur Entscheidung (63.).

Da Homberg mit Routinier Sunay Acar einen grippegeschwächten Akteur aufgeboten hatte, war seine Auswechslung kurz nach dem 1:3 logisch. "Sunay hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und sich voll reingehauen", lobte Janßen, der auch den zweikampfstarken Verteidiger Timo Friede rausnehmen musste. Friede konnte wegen einer Fußverletzung kaum noch auftreten. Von der Bank aus war der VfB nicht in der Lage, zusätzliche Briketts draufzulegen, so dass Kleve den Sieg relativ ungefährdet nach Hause brachte.

VfB Homberg: Gutkowski - Kogel, Dusy, Welky, Friede (59. Can) - Acar (65. Schindler), Cuhaci - Santana (85. Atabay), Wibbe, Sezen - Kalski.

(RP)
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