Serie Krankenhaus "St.-Bernhard-Hospital ist gut aufgestellt"

Moers · Das Krankenhaus feiert vom 7. bis zum 10. September das 50-jährige Bestehen in Kamp-Lintfort. In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat das Hospital eine starke Entwicklung erfahren - nicht nur durch Spezialisierungen im medizinischen Bereich.

 Medizinisch ist das St.-Bernhard-Hospital heute auf modernstem Stand. Hier: Dr. Klaus Bien untersucht einen Patienten.

Medizinisch ist das St.-Bernhard-Hospital heute auf modernstem Stand. Hier: Dr. Klaus Bien untersucht einen Patienten.

Foto: kdi

Kamp-Lintfort Als Wilhelm Kirschke 1990 als Chefarzt ans St.-Bernhard-Hospital nach Kamp-Lintfort wechselte, war es ein "solide aufgestelltes Haus, das die Grundversorgung bot". Die Kardiologie habe beispielsweise aus einem EKG bestanden, erzählt der Ärztliche Direktor. Heute, genau 50 Jahre seit Gründung von St. Bernhard, wartet das Krankenhaus im Stadtteil Geisbruch mit einer Kardio-Suite auf, einer komplett neu eingerichteten Kardiologie-Einheit mit Herzkatheter-Labor. Mit der Elektrophysiologie biete es sogar "Spitzenmedizin" für die Menschen in der Region.

Die Weiterentwicklung des Krankenhauses habe vor allem in den vergangenen 10 bis 15 Jahren an Fahrt aufgenommen, bestätigt Josef Lübbers, kaufmännischer Direktor des St.-Bernhard-Hospitals. "Die Medizin entwickelt sich weiter. Die Spezialisierung ist für ein Haus unserer Größenordnung ein wichtiger Faktor." Sie bietet der Klinik Alleinstellungsmerkmale. Deshalb bündelte die Krankenhausleitung die medizinischen Angebote und schuf Zentren wie zum Beispiel für Viszeralmedizin, für Orthopädie und Traumatologie sowie das Darmzentrum. Auch die Funktionsbereiche wie beispielsweise die Ambulanz wurden neu strukturiert. Dort fand eine Trennung der Bereiche statt, um die Notfallambulanz zu stärken.

"Und diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen", betont Lübbers, der selbst seit 1984 im St.-Bernhard-Hospital tätig ist. Dabei sei es der Klinikleitung immer wieder gelungen, Ärzte für das Hospital in Kamp-Lintfort zu gewinnen, die auf universitärem Niveau arbeiteten, sagt Kirsche. "Es werden ihnen hier eine Perspektive und Möglichkeiten der Weiterentwicklung geboten." Es sei allerdings auch herausfordernd gewesen, die Ärzte ans Haus zu holen, da das Bernhard-Hospital nicht gerade in einer Großstadt angesiedelt sei. "Die Philosophie ist hier aber stimmig und die Arbeitsatmosphäre sehr gut." Die Veränderungen im Krankenhaus, das heute im Jahr 16.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten betreut, werden auch an anderen Stellen deutlich. "In den 1980er und 1990er Jahren hatte unsere Klinik noch 450 Betten. Aktuell sind im Krankenhausplan 310 Betten festgelegt." Lübbers hofft, dass im neuen Krankenhausplan, der seit 2015 im zuständigen Ministerium zur Entscheidung vorliegt, eine etwas höhere Anzahl festgelegt wird. "Wir gehören zu den Einrichtungen, die zuversichtlich auf das Ergebnis aus dem Ministerium blicken können. Wir erwarten ein positives Votum, also zehn Prozent mehr an stationären Betten", sagt der Direktor. Vor sieben Jahren startete die Sanierung des Bettenhauses. Auf dem stationären Bereich seien bereits zwei von vier Etagen renoviert worden, berichtet Lübbers. "Wir beginnen jetzt mit der dritten Etage." Der kaufmännische Direktor geht davon aus, dass die Sanierung 2019 abgeschlossen sein wird. "Unser Haus verfügt dann in jedem Patientenzimmer über Dusche und Toilette." Er freut sich darüber, dass trotz der Bauphase die Patientenzahlen gestiegen seien. Die obere Etage im neuen Facharztzentrum diene zurzeit als Ausweichquartier. "Nach der Sanierungsphase sollen dort weitere Fachärzte einziehen." Darüber hinaus vernetze man sich zum ambulanten Markt in der Region. Eine feste Kooperation besteht mit dem St. Josef-Krankenhaus in Xanten.

Dass das St.-Bernhard-Hospital heute gut aufgestellt sei, hänge damit zusammen, dass es zum Verbund der St.-Franziskus-Stiftung gehöre. "Es ist der größte Krankenhausverbund in Nord-Westdeutschland", hebt Lübbers hervor. Das Krankenhaus lebe jedoch nicht nur von seinen Chefärzten und den medizinischen Angeboten. Die Pflege der Patienten spiele eine ebenso wichtige Rolle. Dort setzt man seit einigen Jahren auf ein neues Pflegesystem. "Jeder Patient hat eine feste Bezugsperson. Das hat die Zufriedenheit der Patienten deutlich gestärkt", betont Pflegedirektor Willi van Stiphoudt. Den Fachkräftemangel bekomme das Hospital zwar auch zu spüren, aber: Stiphoudt: "Zum Glück ist bei uns jedoch die Krankenpflegeschule angesiedelt."

(RP)
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