Moers Stadt: Wenige Raser auf W.-Schroeder-Straße

Moers · Tempokontrollen im Herbst 2015 zeigten ein unauffälliges Verhalten der Autofahrer.

Die Wilhelm-Schröder-Straße ist nicht nur eine der am meisten befahrenen in der Innenstadt, sondern - zumindest nach dem Empfinden vieler Menschen - auch eine, an der Autofahrer gerne auf die Tube drücken. Ergebnisse von Messungen seitens der Stadt im Zeitraum September bis November 2015 haben diesen Eindruck aus Sicht der Fachleute allerdings nicht bestätigt. Dreimal wurde mehrere Stunden lang kontrolliert, dabei seien 432 Temposünder erwischt worden. Die eingeleiteten Verfahren wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten lägen zu 95 Prozent im Verwarngeldbereich. "Das Geschwindigkeitsniveau ist insoweit als unauffällig zu bewerten", heißt es in einem Bericht der Verwaltung.

Bis zu 9992 Fahrzeuge wurden an der Wilhelm-Schroeder-Straße (in Höhe Hausnummer 20) innerhalb von 24 Stunden gezählt. Der Spitzenwert pro Stunde lag bei 793 Fahrzeugen. Die festgestellten Tempoüberschreitungen lagen größtenteils im Bereich bis zu zehn km/h (60 Prozent), 15 Prozent der Autofahrer waren bis zu 15 km/h zu schnell, zehn Prozent bis 20 km/h.

Allerdings hat es auch einige erhebliche Tempoüberschreitungen gegeben. So betrug die höchste gemessene Geschwindigkeit tagsüber (14 Uhr) 82 km/h, nachts (vier Uhr) düste ein Autofahrer sogar mit 95 Sachen über die Fahrbahn. Insgesamt seien 34 Bußgeldverfahren eingeleitet worden, 16 Mal gab es Punkte in Flensburg, drei Fahrverbote wurden verhängt.

Wichtig für die fachliche Beurteilung des Geschwindigkeitsniveaus ist der sogenannte V-85-Wert. Er gibt die Geschwindigkeit an, die von 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer nicht überschritten wird. Der V-85-Wert lag bei 39,9 km/h und sei damit niedriger als bei der letzten vorangegangenen Messung im Juni 2015. Fazit der Stadtverwaltung: "Das Geschwindigkeitsniveau auf der Wilhelm-Schroeder-Straße hat sich somit deutlich gesenkt."

Zusätzliche Maßnahmen zur Tempodrosselung machen aus Sicht der Fachleute keinen Sinn: "Das bewusste Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer in Form der teilweise massiven Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit kann auch durch zusätzlichem Beschilderungen oder Markierungen nicht verhindert werden." Die Stadt wolle - sofern dies verfügbar sei - weiterhin ein Geschwindigkeitsdisplay einsetzen, auf dem Autofahrer ihr Tempo ablesen können. Darüber hinaus seien auch künftig stichprobenartige Kontrollen vorgesehen.

(pogo)
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