Moers Stadt will verschwundenes Wäldchen bald aufforsten
Moers · Im Frühjahr will die Stadt der Politik ein Konzept zur Wiederaufforstung des "verschwundenen Wäldchens" an der Kornstraße vorlegen. Möglichst noch in diesem Jahr soll die Aufforstung beginnen. Dabei geht es allerdings nur um den 1000 Quadratmeter großen Teil des Geländes, der sich in städtischem Eigentum befinde, teilte die Stadt gestern auf Anfrage mit. Der größere Teil - rund 5000 Quadratmeter - befindet sich in privater Hand.
Wie berichtet war das gesamte Gelände im Dezember gerodet worden. Auf wessen Veranlassung, ist nach wie vor unklar. Die Stadt hatte Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, die Ermittlungen laufen noch. Wie die Polizei gestern mitteilte, wurden die Arbeiten von einer Firma aus den Niederlanden durchgeführt. Mit dieser habe die Polizei bisher nicht sprechen können. "Es ist schwierig, im Ausland zu ermitteln", sagte Polizeisprecherin Sabine Kunst.
Nach Ansicht des Forstamts bestehe für die Fläche eine Wiederaufforstungspflicht, sagte Stadtsprecher Thorsten Schröder. Die Frist dafür betrage zwei Jahre. Allerdings wolle die Stadt möglichst schnell aktiv werden. Auch im Rat war die Wiederaufforstung bereits Thema; Die Grünen hatten sich dafür stark gemacht. Die Stadt werde für die Kosten der neuen Pflanzungen zunächst selbst aufkommen und später versuchen, das Geld vom Verursacher zurückzufordern, falls dieser denn ermittelt werde.
Der private Eigentümer des benachbarten Grundstücks stehe in derselben Pflicht zur Wiederaufforstung, sagte Schröder. Die Stadt habe ihn kontaktiert, um ein Vorgehen mit ihm abzustimmen. Der Eigentümer habe allerdings signalisiert, dass er an einer Wiederaufforstung nicht interessiert sei. Gegenüber unserer Redaktion hatte der private Eigentümer im Dezember gesagt, dass er lediglich ein Angebot zur Abholzung seines Grundstückes eingeholt habe. Er vermutete, dass eine Firma voreilig tätig geworden sei und irrtümlich auch das Grundstück der Stadt gerodet habe.
