Moers Stadtführerin schreibt Denkmal-Führer

Moers · Der Hut ist das Erkennungszeichen von Anne-Rose Fusenig. Seit etwa neun Jahren führt sie Touristen zu den geschichtsträchtigen Orten und Plätzen in Moers. Jetzt hat sie einen Denkmal-Führer veröffentlicht.

 Anne-Rose Fusenig hat in einer Broschüre alles Wissenswerte rund um die Moerser Denkmäler, Brunnen und Skulpturen zusammengetragen. Die Stadtführerin möchte den Besuchern in Moers ein Nachschlagewerk an die Hand geben, dass alle typischen Touristenfragen beantwortet.

Anne-Rose Fusenig hat in einer Broschüre alles Wissenswerte rund um die Moerser Denkmäler, Brunnen und Skulpturen zusammengetragen. Die Stadtführerin möchte den Besuchern in Moers ein Nachschlagewerk an die Hand geben, dass alle typischen Touristenfragen beantwortet.

Foto: Klaus Dieker

Anne-Rose Fusenig kennt Moers wie ihre Westentasche. Seit neun Jahren nimmt sie Moerser und Besucher als Stadtführerin mit auf Spaziergänge durch die Geschichte der Grafenstadt. Inzwischen hat sie Führungen zu verschiedenen Themen entwickelt. "Ich finde es schön, wenn meine Gäste die Stadt einmal bewusst wahrnehmen: Plätze, Orte, Denkmäler, an denen sie im Alltag normalerweise vorbeigehen würden. Das hat schon zu vielen Aha-Effekten geführt", freut sie sich.

Die Stadtführerin hat ihr Wissen über die 700-jährige Stadtgeschichte in der Broschüre "Moers und seine beweglichen Denkmäler, Skulpturen, Mahnmale, Brunnen und Gedenktafeln" zusammengefasst. Herausgeber ist die Grafschaft Moers Geschichtsstiftung "Kultur - erhalten - gestalten". "Die Idee dazu kam mir, weil mich die Teilnehmer nach den Stadtführungen oft gefragt haben, ob es über den Rundgang auch ein Nachschlagewerk gibt."

Format und Aufmachung der Broschüre hat sie so gestaltet, dass typische Touristenfragen in Kürze beantwortet werden. "Man soll das Nachschlagewerk praktisch in seiner Handtasche verstauen können", erklärt Fusenig. "Ich möchte dem Besucher die Gelegenheit geben, die Denkmäler mit Muße im Detail zu betrachten." Der Text sei bewusst in einfacher Sprache gehalten. Der Erlös aus dem Verkauf der Broschüre soll der von Udo Pieper neu gegründeten Geschichtsstiftung zu Gute kommen. Geschichte ist für Anne-Rose Fusenig schon seit ihrer Kindheit ein präsentes Thema. "Ich komme aus Trier", betont sie. Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren gegründet und beansprucht den Titel der ältesten römischen Stadt Deutschlands für sich. "Als mein Mann und ich aus beruflichen Gründen nach Moers gezogen sind, haben wir auf römischen Grund gebaut. Dort, wo die Römer das Kastell Asciburgium aufgeschlagen hatten." Die Neu-Moerserin beschäftigte sich mit der Geschichte ihres Stadtteils. Und schon bald folgten erste Schüler- und Besucherführungen. Anne-Rose Fusenig, die Pädagogik studiert hatte, machte das Hobby zum Beruf. Sie wurde Stadtführerin in Moers - zunächst auf den Spuren der Römer, später kamen historische Führungen dazu. Fusenig entwickelte darüber hinaus weitere Angebote - zum Beispiel Radtouren zu den alten Industriestandorten in Moers. "An der Haagstraße befand sich eine Schlosserei, in der die erste Waschmaschine entwickelt wurde. Und dort, wo heute das Eiscafé Adria liegt, hatte Minrath seinen Standort." Andere Touren beschäftigen sich mit dem weihnachtlichen, heiteren, traditionsbewussten Moers. Auch der Schlosspark steht im Mittelpunkt ihrer Themenführungen. Daraus resultierte in Kooperation mit dem Grafschafter Museums- und Geschichtsverein die Broschüre "Moers und sein Schlosspark". Anne-Rose Fusenig hat mehrere Weiterbildungen im Bundesverband der Gästeführer in Deutschland mit Zertifizierung absolviert. Und mit ihrem Mann ist sie außerdem Mitglied in der Deutschen Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren. "Wir vertreten die Stadt Moers - gewandet unter anderem in der Grafschafter Tracht - in anderen deutschen Städten." Ihre Stadtführungen buchen zumeist Gruppen von außerhalb. "Es handelt sich zum Beispiel um Frauengruppen oder Chöre, die einen Tagesausflug nach Moers machen." Fusenig ist es wichtig, dass die Führungen für die Gäste zu einem Erlebnis werden. "Ich fordere immer auf, Fragen zu stellen, damit die Führung lebendig wird. Monologe möchte ich nicht halten."

Die Broschüre ist in den Buchhandlungen Thalia und Barbara in Moers und bei der Grafschaft Moers Geschichtsstiftung per E-Mail an info@gmgs-moers.de" erhältlich.

(RP)
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