Moers Stadtradler werben für besseres Klima

Moers · Mit einer Sternfahrt nach Kamp-Lintfort endete für die Kreis Weseler Kommunen am Samstag die diesjährige Aktion . Die Kamp-Lintforter nahmen zum ersten Mal teil und sind bislang 10.160 Kilometer gefahren.

 Das Wetter meinte es nicht gut mit den Stadtradlern. Als gegen Mittag in Kamp-Lintfort ankamen, regnete es in Strömen. Sie wurden von WDR-Moderator und Schirmherr Manni Breukmann empfangen.

Das Wetter meinte es nicht gut mit den Stadtradlern. Als gegen Mittag in Kamp-Lintfort ankamen, regnete es in Strömen. Sie wurden von WDR-Moderator und Schirmherr Manni Breukmann empfangen.

Foto: Klaus Dieker

Sie legten einen Kilometer nach dem anderen auf dem Rad zurück und sammelten fleißig Punkte: Am Samstag endete das Stadtradeln für die neun Kommunen, die im September aus dem Kreis Wesel teilgenommen haben: Drei Wochen lang traten Bewohner aus Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg , Sonsbeck, Voerde und Xanten kräftig in die Pedale. Dazu organisierten sie spezielle Radtouren, die möglichst viele Menschen zum Mitmachen animieren sollten. In Kamp Lintfort gab es so unter anderem eine Feierabendtour, Neukirchen-Vluyn lockte mit einer Öko-Radtour.

Das Stadtradeln des Klima-Bündnisses ist die größte Fahrradkampagne in Deutschland: Teilnehmen können alle Kommunen. Bundesweit werden unter ihnen die Besten in drei Kategorien ausgezeichnet werden. Auch lokal werden die herausragenden Radler und Teams geehrt.

Noch sind nicht alle Ergebnisse ausgezählt - doch zeige der Zwischenstand, dass Neukirchen-Vluyn weniger Kilometer gesammelt hat, als im Vorjahr. "Das liegt vor allem am Wetter", sagt Klimamanager Stephan Baur, "die erste Septemberwoche war eher bescheiden." Dennoch blickt er positiv auf die drei Wochen zurück: "Wir konnten viele Schulklassen animieren, mitzumachen." Bislang liegt die Stadt aber mit knapp 40.000 gefahrenen Kilometern auf dem dritten Platz. Nicht mehr einzuholen sind die Stadtradler aus Hamminkeln. Sie führten am Samstag das Lokalderby im Kreis Wesel mit gut 70.000 Kilometern an, gefolgt von den Rheinbergern, die mit rund 60.000 Kilometern auf dem zweiten Platz liegen. Zum ersten Mal hat sich Kamp-Lintfort am Stadtradeln beteiligt. "Man macht etwas für die Umwelt und tut etwas Gutes für seine Gesundheit", sagt Böhm.

Bislang legten die Kamp-Lintforter rund 10.160 Kilometer zurück - die endgültige Auszählung ist auch dort noch nicht abgeschlossen. Da die Aktion in erster Linie auf den Klimaschutz aufmerksam machen will, lässt sich im Internet auf den Seiten des Stadtradelns verfolgen, wie viel CO2 eine Kommune durch die Fahrradnutzung eingespart hat. "Bei der Aktion geht es auch darum, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und sich bewusstzumachen, welche Strecken auch mit dem Fahrrad bewältigt werden können", erzählt Stephan Baur, Klimamanager Neukirchen-Vluyn. Denn oft werde der PKW auch für kurze Strecken genutzt. "Die meisten von ihnen liegen unter fünf Kilometer, dafür bräuchte man eigentlich kein Auto", bestätigt Rene Böhm, Klimaschutzmanager von Kamp-Lintfort.

Auch in Moers wurde eifrig geradelt - da allerdings schon von Mitte Mai bis Anfang Juni. 634 Fahrer brachten es auf 99.886 Kilometer. Das waren zwar doppelt so viele wie 2016, aber 114 Kilometer an der selbstgesetzten Zielmarke 100.000 vorbei. "Im nächsten Jahr schaffen wir das", sagt Bürgermeister Christoph Fleischhauer. "Wir wollen im nächsten Jahr noch mehr Menschen und vor allem mehr Schulen erreichen", gibt Klimaschutzmanager Giovanni Rumolo vom städtischen Organisationsteam einen Ausblick. Insgesamt beteiligten sich neun Städte und Gemeinden direkt am Stadtradeln. Ohne die Moerser legten die Teilnehmer bis zum Samstagmittag 292.000 Kilometer zurück.

"Es werden mehr als 300.000 werden, wenn alle Kilometer eingetragen sind", betonte Landrat Ansgar Müller. "Das entspricht einer Kohlendioxideinsparung von 42.000 Tonnen. Das Stadtradeln ist Werbung für eine Wende in der Verkehrspolitik. Bis Pfingsten 2018 stehen im Kreis 90 Tafeln für das Knotenpunktsystem. Alle, die dieses System für Fahrradfahrer aus den Niederlanden kennen, haben mir begeistert davon erzählt.

(RP)
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