Moers Sternsinger: Kinder helfen Kindern

Moers · "Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien - und weltweit" lautet das Motto des Dreikönigssingens 2018. Derzeit bereiten sich Mädchen und Jungen sowie ihre Begleiter auf die Aktion vor.

 Ein Bild vom Januar dieses Jahres: Sternsinger ziehen von der Kirche Sankt St. Josef am Kastellplatz durch die Stadt zum Altmarkt.

Ein Bild vom Januar dieses Jahres: Sternsinger ziehen von der Kirche Sankt St. Josef am Kastellplatz durch die Stadt zum Altmarkt.

Foto: KLaus Dieker (archiv)

"Wir kommen daher aus dem Morgenland, wir kommen, geführt von Gottes Hand" - mit diesem Segensspruch ziehen Anfang Januar tausende als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder von Haus zu Haus und sammeln Geld für notleidende Kinder. In der Großgemeinde St. Josef mit St. Bonifatius Asberg und St. Ludger Kapellen laufen die Vorbereitungen für das Dreikönigssingen auf Hochtouren.

In diesem Jahr setzen sich auch die Moerser Sternsinger im Rahmen der weltweiten Aktion besonders für die von Armut bedrohten Kinder in Indien ein, die in Steinbrüchen und Textilfabriken arbeiten müssen, um ihre Eltern zu unterstützen. Das Motto daher: "Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit."

Das Unternehmen "Dreikönigssingen" sei die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit, bemerkt Barbara Wessel, die die Aktion in Kapellen plant, betreut und die Mädchen und Jungen begleitet. "Und hier wollen wir nicht abseits stehen", sagt die aktive Kapellenerin. Seit Beginn im Jahre 1959 hätten die Sternsinger insgesamt eine Milliarde Euro gesammelt - eine beachtenswerte Summe. Auch das Moerser Engagement kann sich sehen lassen. Die Kampagne erbrachte allein im Jahr 2017 mehr als 30.000 Euro.

Das Team für St. Josef, Elisabeth und Vera Marquardt, haben nun die interessierten Sternsinger für Samstag, 16. Dezember, 11.30 Uhr, zu einem ökumenischen Treffen ins Don-Bosco-Heim, Filder Straße, eingeladen. "Wir üben Lieder, basteln Kronen, suchen die Gewänder aus und planen den Ablauf für Anfang Januar", erläutert Elisabeth Marquardt. "Auch in St. Bonifatius Asberg wird der Brauch als ökumenische Aktion gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde gestartet", erläutert Silvia Kleinwegen das Geschehen. Und der Erlös einer Krippenausstellung, die Manfred Bäumer im dortigen Gemeindesaal zeigt, kommt ebenfalls den Sternsingern zugute.

Barbara Wessel von der St.-Ludger-Gemeinde in Kapellen plant auch für Vennikel und Holderberg. Sie kümmert sich dort um einen reibungslosen Ablauf des Geschehens - "seit vielen Jahren schon eine Aktion mit unserer evangelischen Gemeinde." Rund fünfzig Kinder zwischen sechs und sechzehn Jahren machen sich hier in der ersten Januarwoche auf den Weg, hinterlassen einen Segenswunsch und sammeln Geld für Kinder, "denen es bei weitem nicht so gut geht wie unseren Sternsängern."

Am Samstag, 16. Dezember, von 11 bis 12 Uhr, gibt es im Pfarrheim an der Bahnhofstraße als Vorbereitung auf das Geschehen eine Begegnung. Gezeigt wird ein Film zur Sternsinger-Aktion. "Und die Kinder erfahren etwas über den Sinn und den Ablauf, vor allem über die Bedeutung des Sternsingens", erläutert Barbara Wessel. "Mir gefällt die Aktion, weil die Kinder, gleich welchen Alters, eine Menge für andere Kinder bewegen können." Sie habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht nur um das Spendensammeln gehe. "Viele Menschen warten auf die Sternsinger und freuen sich, wenn die Kinder kommen und ihnen den Segen Gottes und Glückwünsche für das neue Jahr bringen." Müde und erschöpft kämen die Sänger am Abend nach Haus, "aber mit neuen Eindrücken, und stolz auf das, was sie geleistet haben."

(h-m)
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