Moers Straßentheater gibt Vorgeschmack auf Comedy-Arts-Festival

Moers · Die Fußgängerzone wir zur Bühne: Die Straßenkünstler This Maag und Cito Pillini überzeugen mit Jonglage, Parodie und spontaner Komik.

 Umsonst und draußen: Straßentheater-Klamauk in der Moerser Innenstadt. r

Umsonst und draußen: Straßentheater-Klamauk in der Moerser Innenstadt. r

Foto: Klaus Dieke

Am Kö wird es laut. Musik ertönt aus den Lautsprechern des schweizer Schauspielers This Maag. Zirca 100 Menschen haben sich bereits in einem großen Halbkreis um den Straßenkünstler versammelt, warten auf die Show, die in vier Minuten beginnen soll - da kommen zwei junge Männer dazu. "Haben Sie schon ein Ticket?", fragt This Maag, der sein selbstgebasteltes Alphorn aus Kunststoffrohren in den Händen hält. Die Männer schütteln den Kopf. "Tja, dann können Sie leider nicht dabei sein. Tut mir leid." Das Publikum lacht - beim Straßentheatertag muss schließlich niemand Eintritt zahlen.

Dies sei den Sponsoren zu verdanken, betont der künstlerische Leiter des Comedy Arts Festivals, Holger Ehrich, der die Auftritte der Künstler an diesem Samstagmittag ankündigt. Moers Marketing, das Reisebüro Derpart, der Werbering Moers, Käfer-und-Käfer-Immobilien und der Geschenkeladen Villa Wölkchen, der Optiker "Brillen Mauk" sowie das Kinderbekleidungsgeschäft Mundomio haben zusammengelegt, um den Fußgängern einen Vorgeschmack auf das Comedy-Arts-Festival geben zu können. "Das 41. Festival ist vom 14. bis zum 17. September, es gibt noch für alle Tage Karten", sagt Ehrich.

Die Künstler, die an diesem Samstagmittag von 11 bis 15 Uhr abwechselnd auf treten, bezeichnet er als "Allround-Talente". Cito Pillini, Ein-Mann-Zirkus, beherrscht die klassischen Künste wie Jonglage und Zauberei. Schauspieler This Maag, der 2016 mit dem NRZ-Förderpreis im Rahmen des Comedy-Arts-Festivals ausgezeichnet wurde, parodiert ausgezeichnet - und am liebsten sein Publikum.

Das zeigt sich auch im weiteren Verlaufe des Auftritts: Maag lässt die beiden Männer nicht ziehen, er bietet ihnen einen Platz in der "zweiten Reihe" an und markiert ihn mit einem Stück Kreide. Außerdem verbannt er drei Frauen in eine gemeinsame Ecke, weil sie alle gestreifte T-Shirts tragen, nennt sie "gestreifte Fraktion" und möchte einer vierten Frau, die sich dazustellt, mit Edding ebenfalls Streifen auf ihren Pullover malen, "damit alles einheitlich ist". Es braucht einige Minuten, bis This Maag sein Publikum sortiert hat - auch das gehört zur Show. Doch Maag improvisiert so schnell und authentisch, dass es nicht wie eine Show wirkt.

Julia Kowollik und Marc Jedwabsky aus Moers hat Maag überzeugt: "Der war klasse, hatte Einiges drauf", findet Jedwabsky. Kowollik: "Der konnte sich auch super bewegen. Hätte ich nicht gedacht." Damit spielt sie auf einen Striptease Maags an, bei dem er abwechselnd tanzte und seinem selbstgebasteltes Alpenhorn schiefe Töne entlockte.

Nach einer Zigarette machen sich die beiden auf den Weg zur Show von Cito Pillini am Pumpeneck. Hier sitzen viele Kinder in der ersten Reihe, beobachten, wie Pillini jongliert, unsichtbare Bälle in eine Papiertüte wirft, die tatsächlich ein Geräusch machen, und einen Fisch in ein Skelett verwandelt. An der Ecke Fieselstraße sieht man Kowollik und Jedwabsky herzlich lachen.

(jma)
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