Moers Tabellenführer bleiben

Moers · In der Fußball-Sprache erläuterte der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein gestern seine Jahresbilanz. Nach einem "klaren Heimsieg" sieht Giovanni Malaponti sein Team "in Sturm und Abwehr" gut aufgestellt.

Im WM-Jahr bediente sich der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein der Fußball-Sprache, um gestern seine Jahresbilanz vorzustellen. Da war einem "klaren Heimsieg" die Rede. Giovanni Malaponti sieht sein Team "in Sturm und Abwehr" gut aufgestellt und ist daher optimistisch, in der Region "Tabellenführer" zu bleiben". Einfacher ausgedrückt bezeichnet er 2009 als ein "gutes Jahr". Insgesamt positiv fiel die Bilanz auch vor einem Jahr aus, aber da sprach Malapontis Vorgänger Winfried Schoengraf noch von "sehr ungewöhnlichen Zeiten".

"Wir haben nie gezockt"

In nackten Zahlen: Die Sparkasse erzielte ein Betriebsergebnis von 26,1 Millionen Euro. Nach einer deutlichen Aufstockung der Vorsorgereserven und einer Rücklage von 1,7 Millionen für die Stabilisierung der WestLB gehe die Sparkasse mit einem Jahresüberschuss von 2,2 Millionen Euro gestärkt in die neue Saison, so Malaponti. Gegenüber dem Vorjahr (3043 Millionen Euro) verringerte sich die Bilanzsumme auf 2880 Millionen Euro. Franz-Josef Stiel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender: "Wir haben uns unvermindert stark auf unser Kerngeschäft mit Privatkunden und mittelständischen Unternehmen konzentriert, aber unseren Interbankenhandel bewusst reduziert." Wobei er betonte: "Wir haben nie gezockt."

Das Kreditvolumen sank im Vergleich zu 2008 (1952 Millionen Euro) leicht auf 1930 Millionen Euro. Insgesamt vergab die Sparkasse rund 210 Millionen Euro an neuen Krediten. Unternehmen fragten weniger Kredite nach, die Anzahl der Bewilligungen für Wohnungsbaukredite erhöhte sich hingegen um 25 Prozent. Von einer Kreditklemme könne keine Rede sein.

Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Sparkasse einen Anstieg um rund 28 Millionen Euro auf 2034,9 Millionen Euro. "Die Kunden legen mehr Geld auf die hohe Kante, bevorzugen aber nach wie vor kurzfristige Anlageformen", so Bernhard Uppenkamp.

Positiv auch die Analyse nach der Schließung von zwölf der ursprünglich 40 Geschäftsstellen an. Malaponti: "Bis auf ganz wenige Ausnahmen zogen die rund 11 000 betroffenen Kunden mit ihren Beratern in die nächstgelegene Geschäftsstelle um. Es war ein schmerzhafter, aber notwendiger Schnitt für eine starke Sparkasse am Niederrhein im neuen Jahrzehnt". Die vier Vorstände sind zuversichtlich, 2010 ein ähnliches gutes Jahr zu erreichen. Damit dürften die Kämmerer sich auch wieder auf höhere Gewerbesteuer-Überweisungen des Instituts freuen. Die Mitarbeiterzahl sank wie geplant auf 799 (811) und soll weiter leicht zurück gehen.

(RP)
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