Moers Tausende bestaunen schicke Oldtimer

Moers · 120 stolze Oldtimerbesitzer präsentierten ihre Schätze auf Schloss Lauersfort. Bei bestem Wetter funkelten und blitzten Lack und Chrom im Sonnenschein. Die Besucher kamen in Scharen, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Frage: Was braucht ein schönes Oldtimer-Auto, um seine Lack- und Chromteile so richtig zum Blitzen zu bringen? Antwort: Sonne pur. Nachdem das im letzten Jahr erste von Moers Marketing initiierte Oldtimertreffen "Cars & Castle" auf Schloss Lauersfort eher regnerisch ausgefallen war, hatte Petrus zur diesjährigen zweiten Auflage des Treffens am Tag der Einheit den himmlischen Scheinwerfer über Kapellen diesmal auf volle Lichtkraft gestellt.

Rund 120 stolze Oldtimerbesitzer aus ganz Deutschland präsentierten ihre blank polierten "Schnauferl" an diesem Tag — sowohl im Innenhof des alten Kapellener Wasserschlosses als auch auf den beiden rechts und links vom Eingang liegenden Wiesen und lockten damit mehrere tausend Besucher an. Schon kurz nach der Eröffnung um elf Uhr gab es auf den reichhaltig vorhandenen und gut ausgeschilderten Parkplätzen rund um das Schloss nur noch einige wenige Möglichkeiten, sein Auto direkt am Eingang abzustellen, und auch die meisten Oldtimer-Ausstellungsplätze waren bis auf einige Ausnahmen zu diesem Zeitpunkt schon fast alle besetzt.

Da gab es zum Beispiel neben zahlreichen deutschen und ausländischen Autoveteranen gleich mehrere nebeneinander aufgestellte historische VW-Käfer zu sehen, die mehr als einem älteren Besucher so spontane Bemerkungen wie: "So einen hatte ich damals auch." Oder: "Weißt Du noch, unser erster Griechenlandurlaub?" entlockten. Auch Wilfried Scholten, Ehemann der stellvertretenden Moerser Bürgermeisterin Erika Scholten, fühlte sich angesichts der alten Käfer an seine Jugend erinnert, wogegen sich Jörg Zimmer, Pressesprecher der Sparkasse am Niederrhein, eher von einem Mercedes "Strich acht" aus dem Jahr 1968 angezogen fühlte. "Den habe ich mal vier Jahre lang gefahren", erinnerte er sich bei seinem Besuch der Oldtimershow mit leuchtenden Augen. "Wenn ich älter bin, kaufe ich mir den vielleicht noch mal wieder." So lange wollte der 44-jährige Harald Rüther aus Wuppertal auf sein Traumauto, einen alten Messerschmitt Kabinenroller, jedoch nicht warten. Das knallrote Modell, mit dem er einige Aufmerksamkeit erregte, ist sein zweites dieser Art. An dem ersten hat er gut sechs Jahre lang restauriert. Jetzt ist noch ein Anhänger dafür dran.

Siegfried Rock, Besitzer einer 1977 gebauten Volkswagens Derby LS hat sein Blechschätzchen dagegen schon restauriert gekauft und hat seither noch nicht eine einzige Panne damit erlebt. "Wenn man so ein Auto richtig pflegt, geht daran nichts kaputt", ist seine Erfahrung. Richtig gepflegt waren in diesem Fall alle Oldtimer, die von ihren Besitzern präsentiert und vor allem von Großvätern, Vätern und Söhnen mit glänzenden Augen betrachtet wurden. Wer weiß, vielleicht schaffen das unser heutigen Autos in zwei bis drei Jahrzehnten ja auch mal.

(lang)
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