Moers Terror: Kirchenkreis gedenkt Kopten

Moers · Kurz nach den zwei Selbstmordanschlägen auf koptische Kirchen in Ägypten zeigen die Mitglieder des Kirchenkreis Moers ihr Mitgefühl mit den Opfern. "In unseren Gedanken sind wir bei den koptischen und Christen in Ägypten", sagt Pfarrer Matthias Immer, der im Kirchenkreis Moers als Skriba den Superintendenten während dessen Urlaub vertritt.

"Wir sind entsetzt über die Anschläge. Die Arbeit unserer ägyptischen Partnerkirche ist Ausdruck der christlichen Friedensbotschaft gegenüber allen Menschen, gleich, welcher Religion sie angehören. Die Gemeinden im Kirchenkreis Moers bitten wir, unsere Geschwister in dem Land am Nil in ihren Gebeten in den Gottesdiensten einzuschließen."

Edith Schwarz, stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungshilfeausschusses im Kirchenkreis Moers, ergänzt: "Ich bin sehr traurig. Meine Schwestern, die "Daughters of St. Mary" haben es sich in allen Projekten zu eigen gemacht, dass allen, Christen und Muslimen gleichermaßen, geholfen wird. Kinder, die im Respekt vor dem anderen Glauben zusammen aufwachsen, können Frieden in die Welt bringen, all dies macht der IS mit seinen unmenschlichen Anschlägen zunichte."

Am Palmsonntag hatten vermutlich Angehörige des so genannten Islamischen Staates in zwei koptischen Kirchen in Ägypten Bomben gezündet. Mindestens 45 Menschen starben dabei, mehr als 100 Personen wurden verletzt. Der Kirchenkreis Moers ist seit mehr als 30 Jahren mit den koptischen Christen in Kairo und der Diözese Beni Suef in einer ökumenischen Partnerschaft verbunden. Der Schwesternorden "Daughters of St. Mary" hat in den Müllgebieten ein christliches Zentrum mit einem kleinen Krankenhaus, Schule, Qualifizierungszentrum für junge Menschen, Beratungsangeboten für Familien eingerichtet. Er engagiert sich zudem gegen die Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen. In der Diözese Beni Suef, etwa 100 Kilometer von Kairo entfernt, haben die koptischen Christen viel für die Bevölkerung getan, etwa zur Gesundheitsvorsorge und zur Alphabetisierung, außerdem wurden arbeitsmarktpolitische Projekte wie Handwerksbetriebe, die junge Menschen ausbilden, verwirklicht und Gesundheitsstationen und -zentren aufgebaut.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort