Der Abstimmung gestern Abend war einiges Hin und Her vorausgegangen Zwar waren sich beide Stadtverbände grundsätzlich einig, dass es sinnvoll wäre, für den Wahlkreis Moers-Neukirchen einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Doch hatte sich zunächst niemand für diese Position gefunden. Monatelang sah es so aus, als würde die Partei vor Ort ohne eigenen Kandidaten in den Wahlkampf ziehen. Erst als klar war, dass die Grünen in der Region die einzige Partei mit Chancen auf einen Einzug in den Düsseldorfer Landtag sein würde, die ohne Kandidaten antritt, setzte eine erneute Diskussion ein.

Dabei hatte sich vor allem Tersteegen selbst für die Aufstellung eines Direktkandidaten eingesetzt. Man dürfe, so ihr Argument, vor allem bei öffentlichen Diskussionen nicht das Feld den anderen Parteien nicht überlassen, sondern müsse grüne Themen offensiv vertreten.

Tersteegen hat bereits ein wechselhaftes politisches Leben hinter sich. 1983 gehörte sie in Dortmund zu den Mitbegründern der örtlichen grünen. An ihrem Wohnort in Moers-Kapellen rief sie die Initiative "Mein Kapellen" ins Leben und engagierte sich im Vorstand des Vereins "Klartext für Kinder". Nachdem sie mit den Sozialdemokraten einen Landtags- und einen Kommunalwahlkampf bestritten hatte, verließ sie die Partei 2011 zweieinhalb Jahre nach ihrem Eintritt wieder. 2013 trat sie den Grünen bei, für die sie 2014 in den Moerser Rat einzog.