Moers Thea Maju schreibt über Freundschaft

Moers · Jutta Krügler aus Moers hat im Novum-Verlag ihren Debüt-Roman veröffentlicht. Unter dem Pseudonym Thea Maju hat sie ein Jugendbuch über zwei ganz verschiedene Jugendliche geschrieben, die ein spannendes Abenteuer erleben.

 Die Moerser Autorin hat ein Jugendbuch über das Erwachsenwerden geschrieben. Es ist ihr Debütroman.

Die Moerser Autorin hat ein Jugendbuch über das Erwachsenwerden geschrieben. Es ist ihr Debütroman.

Foto: Christoph Reichwein

Ein Besuch im Zirkus war die Initialzündung: "Ich habe 2013 meine Tochter begleitet und war sofort fasziniert. Diese Zirkuswelt ist magisch, lebendig und bunt. Und sie hat etwas Unbekanntes. Da ist was los", sagt Jutta Krügler. Als die Vorstellung zu Ende war, stand die Idee für ihren ersten Roman: "Erwachsen werden . . . und anderer Zirkus" ist ein mitreißender Jugendroman für Leser ab zwölf Jahren, erschienen im noch jungen Novum-Verlag, und seit einiger Zeit im Handel.

Für das Debüt auf dem Büchermarkt hat Jutta Krügler ein Pseudonym gewählt: Thea Maju lautet ihr Name als Autorin. "Thea - so hieß meine Großmutter, der Nachname setzt sich aus dem Erscheinungstermin im Mai und den ersten beiden Buchstaben meines Vornamens zusammen", erläutert die Autorin. Für sie ist mit der Veröffentlichung ein Traum in Erfüllung gegangen.

"Ich habe als Kind schon gerne Geschichten aufgeschrieben", erinnert sich die heute 46-Jährige. Damals besuchte sie ein katholisches Mädchengymnasium in Duisburg, und ihre Eltern waren gar nicht begeistert über das Berufsziel. "Also bin ich den normalen Weg gegangen." Jutta Krügler arbeitet heute als Diplom-Verwaltungswirtin im Jobcenter in Duisburg im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements. "Vier Jahre lang war ich dort für die Fallbetreuung für Menschen unter 25 Jahren zuständig, die einen schweren Start ins Leben hatten und keine Ausbildung finden", erzählt die Autorin. Ihre beruflichen Erfahrungen ließ sie in ihren Roman einfließen. "Es ist eine fiktive Geschichte über zwei Jugendliche, die aus völlig unterschiedlichen Familien kommen", sagt Jutta Krügler.

Die 15-jährige Isa reist mit ihren Eltern und den jüngeren Geschwistern in den Camping-Urlaub nach Italien. Auf einem Parkplatz begegnet sie Lollo Rosso, einem rothaarigen Jungen, der nicht so viel Glück im Leben hatte und auf die schiefe Bahn geraten ist. Weil er einem anderen Jungen viel Geld gestohlen hat, ist er auf der Flucht. "Er ist eine vom Schicksal gebeutelte Figur. Der Vater sitzt im Knast, die Mutter ist Trinkerin. Er selbst landet aufgrund der Familienverhältnisse im Heim", beschreibt Jutta Krügler ihren Protagonisten. Auf dem Parkplatz beschließt Lollo Rosso spontan, Isa zu entführen und von ihren Eltern Geld zu erpressen. Das ungleiche Paar schließt sich einem Zirkus an, der ihnen Zuflucht vor den Verfolgern gewährt. "Sie werden Teil der bunt zusammen gewürfelten Zirkusfamilie und erleben Leichtigkeit, Mut und Nähe", resümiert die Autorin das Konzept ihres Romans.

"Ich glaube, ich habe Figuren geschaffen, mit denen sich die Leser identifizieren können. Außerdem ist meine Geschichte mal was anderes als Fantasie und Vampir-Erzählungen." Jutta Krügler schreibt spannend und flott. Ihre Sprache ist jugendgerecht. Der Text steckt voller Fantasie und schöner, oft unerwarteter Ideen, verirrt sich aber nie in ausufernden Beschreibungen. "Das Schreiben war ein schöner Ausgleich zu meinem Beamtenjob mit der nüchternen und trockenen Sprache", sagt die 46-Jährige, die bereits zwei kleinere Arbeiten veröffentlichen konnte: "Motte Monika", eine Geschichte für Kinder, sowie einen Reisebericht über Kirgistan, das sie auf dem Rücken eines Pferdes kennenlernte. "Es ist mir wichtig, das Amtsdeutsch in der Freizeit hinter mir zu lassen. Und mich dem kreativen Prozess der Sprache hinzugeben", erzählt die Autorin.

Den Roman durfte ihre elfjährige Tochter als erste lesen. Sie war begeistert. "Meine Tochter fand, ich würde so schreiben wie Suzanne Collins, die Autorin der ,Tribute von Panem'." Den Roman hat sie ihrer Tochter gewidmet. Die öffentliche Feuertaufe hat Jutta Krügler alias Thea Maju auch schon überstanden: Sie stellte ihr Werk auf der Leipziger Buchmesse vor und las bereits vor Schülern des Kamp-Lintforter und des Rheinkamper Gymnasiums. "Es waren siebte Klassen, und als ich gelesen habe, war es ganz still", freut sich die 46-jährige Moerser und berichtet: "Hinterher haben mir die Kinder sehr kluge und intelligente Fragen gestellt."

Aktuell plant sie eine neue Geschichte um Isa und Lollo Rosso.

(RP)
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