Moers Tierheim will nun "Überzeugungsarbeit" leisten

Moers · Peter Kuhnen wird bei der Mitgliederversammlung als Vorsitzender bestätigt. Ausgaben sind zu hoch.

Nach den Turbulenzen vergangener Zeiten befindet sich das Moerser Tierheim wieder auf gutem Kurs. Die Mitgliederversammlung im "Haus Engelen" in Asberg am Wochenende war ein Beweis mehr. Bei den turnusmäßigen Wahlen sprach die gut besuchte Versammlung dem im Herbst des ergangenen Jahres gewählten Vorstand ihr volles Vertrauen aus. Das sechsköpfige Team wurde mit großer Mehrheit im Amt bestätigt: Peter Kuhnen als Vorsitzender, Birgit Mühlberger als Stellvertreterin, Tim Franzen als Schriftführer, ebenso die Beisitzer Gisela Kuhnen, Gisela Großmann und Werner Spielmann.

Beim Rückblick auf 2014 wurden Unklarheiten - in vielen Fällen lediglich Formalitäten - angesprochen und aus dem Weg geräumt, Anträge aus der Mitgliedschaft ebenso zufrieden stellend beantwortet. Peter Kuhnen sieht seine neue Aufgabe als Herausforderung. Sein vordringliches Anliegen: den Tieren im Asyl ein artgerechtes Zuhause auf Zeit zu bieten. "Das ist aber nur mit einem engagierten Team zu verwirklichen", sagt er. "Und das steht mir zur Seite", unterstreicht er. Allein 30 Ehrenamtliche sind in der Tierherberge am Peschkenhof Tag für Tag im Einsatz. Ebenso vordringlich für die Verantwortlichen aber ist nun die Konsolidierung der Haushaltslage. Birgit Mühlberger hat die Bilanz auf den Prüfstand gestellt.

Das Fazit: Die Ausgaben sind einfach zu hoch. Allein die Tierarztkosten in der Heimpraxis beliefen sich im Jahr 2014 auf mehr als 21500 Euro, hinzu kam die externe tierärztliche Versorgung mit 19000 Euro. Rund 250 Tiere landeten im vergangenen Jahr im Heim. Für Mühlberger ein Kostenpunkt von rund 100000 Euro. Der Vertrag mit der Stadt Moers, der Ende Juni ausläuft, sieht als Entschädigung für die Aufnahme und Versorgung der Fundtiere aber nur einen Betrag von 60 000 Euro vor.

"Jetzt müssen wir Überzeugungsarbeit leisten", sagt die Birgit Mühlberger. Das Team ist zuversichtlich, trotz der prekären Lage eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden. "Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Vertreter der Stadt und der politischen Parteien waren bereits vor Ort und haben sich unsere Arbeit angesehen und positiv beurteilt", so Schriftführer Tim Franzen. Und Mühlberger ergänzt: "Sie alle sehen und schätzen unseren Einsatz für den Tierschutz."

(h-m)
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