Moers Trauer um den "Geleucht"-Schöpfer Otto Piene

Moers · Der Künstler hat das Wahrzeichen auf der Halde Rheinpreußen geschaffen. Nun starb er im Alter von 86 Jahren.

 Otto Piene vor dem "Geleucht", der begehbaren Skulptur in Form einer Grubenlampe, die 2007 eingeweiht wurde.

Otto Piene vor dem "Geleucht", der begehbaren Skulptur in Form einer Grubenlampe, die 2007 eingeweiht wurde.

Foto: Dieker

Man sieht es schon aus der Ferne, und für die Moerser ist es ein Stück Zuhause, das "Geleucht", die große Skulptur einer Grubenlampe, oben auf der Halde Rheinpreußen. Besonders eindrucksvoll wirkt sie, wenn sie in der Dunkelheit erleuchtet wird. Diese Verbeugung vor der Bergbau-Geschichte der Grafschaft ist in nur wenigen Jahren ein Wahrzeichen geworden. Geschaffen hat das "Geleucht" der Künstler Otto Piene. Im Alter von 86 Jahren ist er nun in Berlin gestorben.

Der Spatenstich zur Errichtung des überdimensionalen Kunstwerks fand im Frühjahr 2007 statt. "Mit dem Bergbau-Symbol wird ein touristischer Anziehungspunkt geschaffen, der auf der Halde Rheinpreußen an die Tradition des Bergbaus am Niederrhein erinnert", schrieb die RP damals. Eingeweiht wurde das "Geleucht" am 17. September 2007.

30 Meter hoch ist die von Piene entworfene Skulptur. Sie stellt eine so genannte Davy'sche Lampe dar, die früher bei Bergleuten sehr beliebt war, weil sie nicht durch Grubengas entzündet werden konnte.

Ungewöhnliche Kunstwerke, echte Hingucker, waren eine Spezialität von Otto Piene. Der gebürtige Westfale leitete unter anderem in den USA ein Labor für optische Experimente. Bei den Olympischen Spielen in München 1972 verblüffte er durch riesige Regenbogen aus Plastik, die in die Luft aufstiegen. "Sky Events" nannte Piene solche spektakulären Aktionen.

Dem Himmel entgegen führt auch seine Lampen-Skulptur für Moers. Das "Geleucht" ist begehbar, von der oberen Plattform bietet sich besonders in der Dämmerung ein überwältigender Blick über die Lichter des Ruhrgebiets und des Niederrheins. Wer in nächster Zeit wieder hinauf steigt und die Aussicht genießt, sollte an an den Künstler Otto Piene denken, dem Moers dieses einzigartige Objekt zu verdanken hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort