Moers Über 100 Tänzerinnen gegen Gewalt an Frauen

Moers · Die Idee zu dem internationalen Projekt One Billion Rising" stammt aus Amerika.

 Mitglieder Tanzschule "Tanzmobil" führten auf einem Podest die Choreographie zu "One Billion Rising" vor.

Mitglieder Tanzschule "Tanzmobil" führten auf einem Podest die Choreographie zu "One Billion Rising" vor.

Foto: Klaus Dieker

Gewalt gegen Frauen ist seit den Ereignissen der Silvesternacht ein aktuelles Thema. Immer mehr Frauen und Männer setzen sich seitdem verstärkt für die Frauenrechte ein. Auch in Moers haben sich am Valentinstag gut 100 Menschen auf dem Altmarkt zusammengefunden, um mit einer gemeinsamen Choreographie ein Zeichen zu setzen.

Die internationale Kampagne "One Billion Rising" ist ein Tanz von Frauen für Frauen. Bereits zum dritten Mal findet der symbolische Tanz in Moers statt. Aufgerufen dazu hatte unter anderem der Verein "Frauen helfen Frauen". Das Besondere in diesem Jahr ist die Kooperation mit der Improviserin in Residence Carolin Pook. Die Musikerin, die neben der Violine auch Schlagzeug spielt, begleitete mit lauten Trommelschlägen einen Text über die Gewalt an Frauen. Auch bei dem Tanz war sie mit dabei. "Musik ist einfach eine universale Sprache und mit dem rhythmischen Tanz drücken die Frauen eine gemeinsame Stärke aus", erklärte sie.

Insgesamt tanzten trotz des schlechten Wetters über 100 Frauen und einige Männer mit. Dabei kam es den Veranstalterinnen besonders darauf an, eine Form des Protestes darzustellen. "Jede vierte Frau in Deutschland erlebt in ihrer Ehe oder Partnerschaft körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt", erklärte Sabine Kellner, Leiterin des Vereins "Frauen helfen Frauen". Die Dunkelziffer wird dabei aber sehr viel höher eingestuft, berichtet sie. Darum will der Verein und viele weitere Unterstützer und Unterstützerinnen auf die Problematik aufmerksam machen. Sie wollen, dass die Gewalt an Menschen nicht mehr einfach nur hingenommen wird. Frauen und Männer sollen sich daher erheben und bei Gewalt nicht mehr wegschauen.

Auch das Datum wurde bewusst gewählt. "Die Kampagne soll ein Gegengewicht zum Valentinstag schaffen", so Kellner. Die Idee dazu entstand in Amerika und soll eine Milliarde Frauen zum Protest aufrufen.

In dem Lied geht es darum, symbolisch aus den Ketten auszubrechen und sich stark gegen Gewalt an Frauen zu machen. Mittendrin tanzte auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer mit. Vor dem Tanz richtete auch er sein Wort an die Frauen. "Ich finde die Veranstaltung bemerkenswert, und es zeigt, wie notwendig solche Aktionen sind". Unterstützt wurden die Frauen von der Tanzschule "Tanzmobil". Sie haben sich speziell für das Lied eine Choreographie ausgedacht. Drei Schülerinnen der Tanzschule zeigten den Frauen und Männern auf einer Bühne, wie der Tanz funktioniert. Dabei wurde da Lied "One Billion Rising" zweimal aufgeführt - einmal in Englisch und einmal in Deutsch.

(anli)
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