Moers Über Reiz und Risiko der digitalen Welt

Moers · Beim ersten "Moerser Medientag" können sich Fachkräfte aus Schule und Jugendhilfe informieren.

Reiz und Risiko liegen in der digitalen Welt nahe beieinander. So können Facebook, WhatsApp und Onlinespiele nützlich sein und Spaß machen. Sie können aber auch Probleme bereiten. Zum Beispiel, wenn das Spielen am Computer zur Sucht wird. Wenn das Smartphone dazu dient, mehr oder minder intime Fotos und Texte zu versenden. Wenn Soziale Netzwerke missbraucht werden, um andere zu diffamieren.

Um "Reiz und Risiko der digitalen Welt" geht es beim ersten "Moerser Medientag", am 28. Oktober, 8.30 bis 15.30 Uhr im Rathaus. Veranstalter sind das Kinder- und Jugendbüro der Stadt und die Grafschafter Diakonie-Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers. Seit 2012 arbeiten sie zusammen in der Suchtprävention und Beratung im Zusammenhang mit neuen Medien. Schulungen, Elternabende und Projekte mit Jugendlichen sind entstanden. Der "Medientag", der mit Unterstützung des Kinderschutzbundes stattfindet, richtet sich an Fachkräfte aus Schulen und der Jugendhilfe - zum Beispiel Lehrer und Schulsozialarbeiter. Auf dem Programm stehen unter anderem Referate über neue Medien, Anregungen zum kreativen Einsatz des Smartphones in Schule und Freizeit, sowie Informationen über Cybermobbing und Mediensucht.

Eltern sollten beim Umgang mit neuen Medien mit gutem Beispiel vorangehen, mahnte gestern Britta Dietrich-Aust von der Drogenhilfe der Diakonie. In Familien sollte es Regeln zum Umgang mit Smartphone und PC geben, die für alle gelten. Vor allem Jugendliche mit einem verletztem Selbstwertgefühl liefen Gefahr, sich in der virtuellen Welt der Computerspiele zu verlieren, sagte Dietrich-Aust. "Dort finden sie die Bestätigung, die ihnen in der realen Welt fehlt." Für viele bleibe es eine vorübergehende Phase der Pubertät. Bei anderen wird aus der Faszination eine Sucht. Es gebe exzessive Spieler, die die Schule schwänzen, sich nicht mehr richtig ernähren, keine Freunde mehr treffen, die sogar ihre Notdurft in Flaschen verrichten, um ja nicht vom Spielen abzulassen.

Fachkräfte, die am Medientag teilnehmen möchten, sollten sich bei Mark Bochnig-Mathieu im Kinder- und Jugendbüro anmelden, E-Mail: mark.bochnig-mathieu@moers.de. Er ist auch Ansprechpartner für ratsuchende Eltern.

(pogo)
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