Moers Uhrschüler üben für flotte Waldshow

Moers · Die jährliche Projektwoche an der Meerbecker Grundschule ist diesmal anders als sonst: Die Kinder lernen nicht nur Wissenswertes zum Thema Wald, sondern üben ein Stück mit Musik und Tanz ein. Am Samstag ist Aufführung.

 Kostümprobe in der 4b: Bei der Pilzmodenschau verkleiden sich die Kinder als Steinpilze, Champignons und Krause Glucken.

Kostümprobe in der 4b: Bei der Pilzmodenschau verkleiden sich die Kinder als Steinpilze, Champignons und Krause Glucken.

Foto: Klaus Dieker

Josie trägt einen hohen, faltigen, gelben Kopfschmuck. "Ich bin ein Pfifferling, weil ich so klein bin", sagt die Neunjährige. Bei der musikalischen Pilzmodenschau sei nämlich von "kleinen Pfifferlingen" die Rede. Am Samstag wird Josie das Lied zusammen mit ihren Freunden aus der 4b der Turnhalle der Meerbecker Uhrschule vortragen. Es ist Teil einer Show, die eine Projektwoche zum Thema Wald abschließen wird. Die Eltern der Schüler dürfen sich freuen, denn das steht fest: Die Aufführung wird hinreißend sein.

Noch wird in der Uhrschule fleißig gelernt, geprobt und an Kostümen gebastelt. Die Woche dient aber nicht nur dazu, Texte, Tänze und Melodien einzuüben. Alle 150 Kinder der Uhrschule erfahren in diesen Tagen auch ganz viel über die Pflanzen und Tiere des Waldes. Auf den Tischen in den Klassen liegen "Waldfibeln" des Bundesministeriums für Landwirtschaft. Hier liegt ein Ausmalbild mit einem Reh auf dem Tisch, dort das Foto einer Birke. In der 4b haben die Kinder sehr schöne Fliegenpilze gezeichnet. "Der Fliegenpilz ist der zehntgiftigste Pilz", weiß Ben zu berichten. "Und der Trüffel ist der teuerste. Er wächst in Kalkboden unter der Erde."

Jedes Jahr gibt es eine Projektwoche an der Uhrschule. Das Besondere diesmal ist, dass sie mit Musik verbunden ist. Zwei Profis üben mit den Kindern und Lehrerinnen: Axel Heinrich und Monika Thurmann. Beide unterrichten an der Moerser Musikschule, Heinrich ist auch Mitglied des Musiktheater-Duos Spunk. Die Songs der Wald-Show stammen aus dem Spunk-Programm, erklärt er. Auch ein traditionelles Lied ist aber dabei: "Der Jäger längs dem Weiher ging."

"Die Kinder lernen in der Woche sehr viel", freut sich Schulleiterin Renate Dettke. Dabei denkt sie nicht nur an Daten und Fakten: "Sie lernen, sich zu konzentrieren, Texte zu behalten, sich vor Publikum zu präsentieren." Auch Flüchtlingskinder und Kinder mit besonderem Förderbedarf machen bei der Show mit. "Das fällt gar nicht weiter auf." Und das sei gut so.

Überall in der Schule tönt und klingt es. Die 4a probt oben im Flur gerade ihre Choreographie. Die Schüler stellen am Samstag Indianer dar und besingen einen fliegenden Adler. In der 2b schmettern die "Wildschweine" den Refrain eines flotten Boogies: "Oink, oink, oink . . ." Bäume - das sind die beiden ersten Klassen - schreiten majestätisch durchs Treppenhaus, um sich dann zu den Keyboard-Klängen von Monika Thurmann sanft im Wind zu wiegen. Aus der 3a dröhnt derweil wildes Getrommel: "Zwerge" hämmern dort mit Plastiktassen und Tellern einen Rhythmus auf die Tische, während Axel Heinrich in die Saiten seiner Gitarre schlägt und acht Kinder singen und rappen: "Zwergen haben coole Kappen und 'nen langen Bart, Zwergen sind die Rhythmusmeister nach alter Zwergenart. . ."

Den Zwergen-Rap hat Axel Heinrich eigens für das Waldprojekt geschrieben. Er scheint sich auf die Show am Samstag ab 10.30 Uhr mindestens genauso zu freuen wie die Mädchen und Jungen. "Die machen das echt klasse", lobt der Musiklehrer Heinrich die jungen Künstler. Recht hat er.

(RP)
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