Moers "Uns allen geht es gut"

Moers · Die 19-jährige Myriel Frische aus Neukirchen-Vluyn verbringt ein Freiwilliges Soziales Jahr in Chile. In einer Mail an die Redaktion schickte sie die gute Nachricht: Das Erdbeben haben sie und ihre Freunde unversehrt überstanden.

Coquimbo/Chile Seit Ende August berichtet die 19-jährige Myriel Frische aus Neukirchen-Vluyn im Moerser Lokalteil der Rheinischen Post von den Erlebnissen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in Coquimbo, einer Kleinstadt im Norden Chiles. Mitte Februar kündigte die Abiturientin an, sie werde jetzt ein paar Wochen Urlaub machen und sich den Süden Chiles anschauen.

"Glimpflich davon gekommen"

Entsprechend groß war die Sorgen bei Angehörigen und Freunden in der Heimat, als sie von dem schweren Erdbeben erfuhren, das inzwischen mehrere hundert Todesopfer gefordert hat. Gestern ging in der RP-Redaktion die für alle erleichternde E-Mail ein, dass Myriel Frische inzwischen wieder in Coquimbo angekommen ist und das Erdbeben unversehrt überstanden hat. "Meiner Familie, meinen Freunden und mir geht es allen gut. Wir hier im Norden sind noch sehr glimpflich davon gekommen. Wir hatten lediglich ein leichtes Erdbeben der Stäke drei, so dass wir nicht mit Schäden zu rechnen hatten bis auf Stromausfall und nicht funktionierende Handynetze", schreibt die 19-Jährige per E-Mail.

Nun drohe das Ausgehen von Benzin, Strom und Wasser. "Es wird wohl überlegt, auch hier das Wasser abzustellen, um es für den Süden des Landes zu sparen. Mal sehen, was noch so passiert. Die Tsunamiwarnung hier hat sich glücklicherweise noch nicht bestätigt – und wird es wohl auch nicht mehr. Die Welle hat sich größtenteils in Richtung Hawaii, Japan und Australien ausgebreitet. Wir gucken hier die ganze Zeit die Nachrichten – die Bilder sind richtig schockierend, zumal ich genau vor einer Woche noch in diesen Regionen unterwegs war. Zudem fühlt man sich einfach nur so unheimlich hilflos..."

Myriel Frische arbeitet vormittags in einer Suppenküche, wo Mahlzeiten für die Armen im Stadtteil La Serenas von Coquimbo zubereitet werden. Nachmittags besucht sie alte Menschen, die meist krank, arm und ohne Unterstützung durch ihre Familie sind. Hauptsächlich geht es darum, ihnen etwas Gesellschaft zu leisten, sie zu Behandlungen in Arztpraxen zu begleiten, sie mit Medikamenten, Windeln oder anderen Dingen zu versorgen. 2009 hat Myriel Frische am Julius-Stursberg-Gymnasium ihr Abitur absolviert. Was sie nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr studieren wird, will sie während ihres Aufenthaltes in Südamerika entscheiden. Die 19-jährige ist erfolgreiche Leichtathletin beim Moerser TV im 400-Meter-Lauf und im 400-Meter-Hürden-Lauf. Sie ist mehrfache Kreismeisterin und hat bereits an der Deutschen Jugendmeisterschaft teilgenommen. Mehr unter www.rp-online.de/moers

(RP)
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